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Auslesen des Fehlerspeichers an Motor-, Fahrzeug- und ABS-Steuergerät mit DDS
Durch schrittweises Befolgen des im Absatz „Angeleitete Diagnose” beschriebenen Verfahrens prüfen, ob Fehler vorliegen (Ab­schn. 6 - 11).
Kontrolle des Motorölstands
Der Motorölstand kann über das Schauglas (1) an der rechten Seite der Ölwanne kontrolliert werden.
Nach dem Abstellen des Motors einige Minuten warten, bis sich der Ölstand stabilisiert hat.
Den Ölstand an einem genau senkrecht stehenden Fahrzeug und bei warmem (jedoch abgestelltem) Motor prüfen.
Der Ölstand muss zwischen den Markierungen MIN und MAX liegen. Bei unzureichendem Füllstand muss Öl nachgefüllt wer­den.
Den Öleinfüllverschluss (2) abdrehen, dann das vorgeschriebene Öl bis zum Erreichen des festgelegten Stands nachfüllen.
Den Einfüllverschluss (2) erneut montieren.
Wechsel des Motoröls und Austausch des Filtereinsatzes
Hinweis
Der Ölwechsel muss bei warmem Motor (jedoch abgeschaltetem Motor) erfolgen, da das warme Öl dann dünnflüssiger ist und somit schneller und vollständiger abgelassen werden kann.
 
Die Ölablassschraube (3) mit Dichtung (A) an der Ölwanne lösen und das Altöl ablassen.
 
Achtung
Das Altöl und/oder die Filtereinsätze müssen umweltgerecht entsorgt werden.
Kontrollieren, das am magnetischen Endteil der Ölablassschraube (3) keine Metallteilchen anhaften, das Gewinde dieser Ver­schlussschraube reinigen, THREE BOND TB1215 auf das Gewinde auftragen und sie erneut in der Ölwanne mit entsprechender Dichtung (A) einschrauben.
Die Ablassschraube (3) mit einem Anzugsmoment von 20 Nm (min. 18 Nm - max. 22 Nm) anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmo­mente - Motor).
Den Filtereinsatz (4) der Ölwanne mit dem Werkzeug 88713.2906 entfernen.
 
Wichtig
Der entfernte Filter darf nicht mehr verwendet werden.
 
Einen neuen Filtereinsatz (4) mit dem Werkzeug 88713.2906 montieren und dabei die Dichtung mit Motoröl schmieren.
Hinweis
Als Alternative wird empfohlen, den Filtereinsatz (4) vor der Montage mit Motoröl zu füllen: somit kann der vorgeschriebene Öl­stand erreicht werden, ohne nochmals nachfüllen zu müssen.
In seinen Sitz einschrauben und mit einem Anzugsmoment von 11 Nm (min. 10 Nm - max. 12 Nm) anziehen (Abschn. 3 - 3, An­zugsmomente - Motor).
Bei jedem zweiten Ölwechsel sollte das saugseitige Ölsieb gereinigt werden.
Die vier Schrauben (5) des äußeren Verschluss (6) lösen und abnehmen.
Den Filtereinsatz (7) abziehen und die O-Ringe (8) und (9) kontrollieren, ggf. durch neue ersetzen.
Unter Anwendung von Druckluft und Benzin reinigen. Dabei das Filternetz nicht beschädigen.
Den O-Ring (9) am Motorgehäuse und den O-Ring (8) am Filtersieb (7) anlegen.
Das Filtersieb (7) erneut montieren.
Den Verschluss (6) der Abbildung gemäß mit Flüssigdichtung umranden.
Den Öleinfüllverschluss (2) entfernen und so lange Öl des vorgeschriebenen Typs einfüllen (Abschn. 3 - 2, Betriebsstoffe und Schmiermittel), bis die am Schauglas (1) angezeichnete Markierung MAX erreicht wurde.
Den Öleinfüllverschluss (2) erneut anschrauben und den Motor einige Minuten im Standgas laufen lassen.
Kontrollieren, dass keine Ölleckagen vorliegen und dass die Öldruckkontrollleuchte am Cockpit einige Sekunden nach dem An­lassen des Motors wieder erlischt. Sollte dies nicht der Fall sein, den Motor abstellen und die erforderlichen Kontrollen vorneh­men.
Nach einigen Minuten den vorgeschriebenen Ölstand überprüfen. Ggf. Öl bis zur MAX Markierung nachfüllen.
Die Befestigungsschrauben (5) des äußeren Verschlusses (6) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm) anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor).
 
Kontrolle des Ventilspiels
Zur Kontrolle des Ventilspiels müssen die Ventildeckel der Zylinderköpfe freigelegt sein, daher müssen folgende Komponenten ausgebaut werden.
 
Obere Befestigungsschrauben der Zahn­riemenabdeckungen lösen
Die beiden Befestigungsschrauben (1) des Deckels (2) an der Kurbelwelle lösen.
Den Griff des Werkzeugs 88713.0123 in die Bohrungen am Lichtmaschinendeckel einführen, um die Kurbelwelle soweit drehen zu können, bis sich das zu überprüfende Ventil in Ruheposition befindet.
Bei einem sich in Ruheposition befindlichen Ventil, kann durch das Einfügen einer Fühlerlehre zwischen Kipphebelschuh (A) und dem flachsten Teil des Nocken (B) geprüft werden, ob das vorgeschriebene Spiel vorhanden ist.
Das Spiel muss den vorgeschriebenen Werten entsprechen:
 
Bei einem sich in Ruheposition befindlichen Ventil, kann durch das Einfügen einer Fühlerlehre zwischen Schließkipphebelschuh (C) und dem höchsten Teil des Nocken (D) geprüft werden, ob das vorgeschriebene Spiel vorhanden ist.
 
Sollten die erfassten Werte nicht innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzwerte liegen, die Einstellelemente der Ventilöffnung und -schließung den Beschreibungen im Absatz „Ausbau der Ventile“ (Abschn. 9 - 4.5) gemäß entfernen und durch geeignete Einstellelemente ersetzen, um das vorgeschriebene Spiel wieder herzustellen.
Hinweis
Als Ersatzteile sind Einstellkappe für Öffnungsschlepphebel von 1,8 bis 3,45 und Einstellhülse für Schließkipphebel von 2,2 bis 4,5 erhältlich: eine Markierung an der Hülse kennzeichnet deren Größe.
 
Den Griff des Werkzeugs 88713.0123 von der Bohrung des Lichtmaschinendeckels abziehen.
Sich darüber vergewissern, dass am Deckel (2) der O-Ring (3) montiert ist.
Den Deckel (2) erneut montieren und die beiden Befestigungsschrauben (1) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm) anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor).
 
Austausch der Zahnriemen
Beim Austausch der Zahnriemen die im Absatz „Abnahme von beweglicher Spannrolle/Zahnriemen” und „Erneute Montage der Zahnriemen” beschriebenen Verfahren befolgen (Abschn. 9 - 4.2).
 
Wechsel der Zündkerzen
Die Farbe der keramischen Isolierung an der mittleren Elektrode überprüfen:
eine gleichmäßig hellbraune Färbung ist Zeichen für einen guten Motorzustand und den richtigen Wärmegrad.
Den Verschleiß der mittleren Elektrode und die Distanz zwischen den Elektroden überprüfen. Hier muss folgender Wert gegeben sein: 0,8±0,1 mm.
Wichtig
Den Abstand zwischen mittlerer und seitlicher Elektrode prüfen. Sollte dieser Abstand nicht mit dem vorgeschriebenen überein­stimmen oder die Zündkerze durch erhebliche Kohleablagerungen verschmutzt sein, wird ihr Austausch empfohlen.
Wichtig
Keine Kerzen mit falschem Wärmegrad oder abweichender Gewindelänge verwenden.
Die Zündkerze muss gut angezogen sein.
Eine lockere Zündkerze kann sich überhitzen und den Motor beschädigen.
 
Zündkerzentyp
Fabrikat: NGK
Typ: MAR9A-J / MAR9C-J
 
 
Zum Erreichen der Zündkerzen des senkrechten Zylinderkopfs, den Tank nach Lösen der Schrauben (1) und (2) anheben, dann einen Stopfen darunter einsetzen.
Den Stecker der Kraftstoffsonde (3) und den Stecker der Kraftstoffpumpe (4) trennen und die Schnellanschlüsse (5) vom Flansch lösen.
Zum Erreichen der Zündkerzen des waagrechten Zylinderkopfs die Befestigungsschrauben (6) des Wasserkühlers lösen und ihn etwas nach oben schieben.
Nach Lösen der Muttern (8) an beiden Zündkerzen die Kabel (7) zwischen Zündkerze und Spule abnehmen.
Die Zündkerzen mit dem Werkzeug 88713.2877 austauschen.
Die Kabel (7) zwischen Zündkerze und Spule in ihren Sitzen anordnen und die Muttern (8) anschrauben, dann mit einem Anzugs­moment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm) anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor).
Durch Ansetzen der Schrauben (6) den Wasserkühler an seinem Halter befestigen und dann mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
Den Stecker der Kraftstoffsonde (3) und den Stecker der Kraftstoffpumpe (4) anschließen und die Schnellanschlüsse (5) am Flansch anschließen.
Den Tank erneut montieren, dazu die Schrauben (1) und (2) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, An­zugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
 
Austausch und Reinigung der Luftfilter
Der Luftfilter muss in den im „Planmäßige Instandhaltungsarbeiten” (Abschn. 4 - 2) vorgegebenen Zeiten ersetzt werden.
 
An der rechten Seite des Fahrzeugs die Befestigungsschraube (1) des Einlasskanals (2) lösen.
Den Einlasskanal (2) abnehmen.
Den Luftfiltereinsatz (3) aus seinem Sitz im Filterkasten herausziehen.
Den Filtereinsatz mit einem Druckluftstrahl abblasen oder austauschen.
Wichtig
Ein verstopfter Filter verringert die zugeführte Luftmenge und demzufolge die Motorleistung bei erhöhtem Kraftstoffverbrauch, wodurch es zu Verkrustungen an den Zündkerzen kommen kann. Das Motorrad nicht ohne Luftfilter fahren, da der sich in der Luft befindliche Schmutz in den Motor gelangen und ihn beschädigen könnte.
 
Den Luftfiltereinsatz korrekt in seinem Sitz im Filterkasten ausrichten, dann den Ansaugkanal (2) einschließlich Gummielement (4) anordnen.
Die Schrauben (1) mit einem Anzugsmoment von 3,5 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Wichtig
Wird das Motorrad auf besonders staubigen oder feuchten Straßen gefahren, sollte der Luftfilter in kürzeren Abständen ausge­wechselt werden.
 
Den Luftfilter (4) in der waagrechten Zahnriemenabdeckung (5) kontrollieren.
Die Befestigungsschrauben (6) der waagrechten Zahnriemenabdeckung (5) lösen und sie von der waagrechten Zylindereinheit abnehmen.
Die Schrauben (7) lösen und den Filter (4) abnehmen.
Nach erfolgter Kontrolle den Filter (4) erneut montieren, die Schrauben (7) einschrauben (ohne sie festzuziehen), dann die waag­rechte Zahnriemenabdeckung (5) an der waagrechten Zylindereinheit montieren und dabei die Schrauben (6) mit einem Anzugs­moment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm), im Fall der Kunststoffabdeckungen, und die Abdeckungen aus Kohlefaser mit 6 Nm (min. 5,5 Nm - max. 6,5 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
 
Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstands
Zu den unter „Planmäßige Instandhaltungsarbeiten” (Abschn. 4 - 2) angegebenen Zeiten den Kühlflüssigkeitsstand im Ausdeh­nungsbehälter an der rechten Fahrzeugseite kontrollieren.
Der korrekte Füllstand muss zwischen den beiden Markierungen MAX. und MIN. am Behälter liegen.
Resultiert der Füllstand niedriger, muss er mit der vorgeschriebenen Flüssigkeit aufgefüllt werden.
Den Einfüllverschluss (1) lösen, dann frische Flüssigkeit bis zum Erreichen des vorgeschriebenen Füllstands nachfüllen.
Den Verschluss (1) erneut anschrauben.
Zum Erhalt der besten Betriebsbedingungen (entsprechen einem Gefrierpunkt des Gemischs von ‑20 °C) muss die vorgeschrie­bene Kühlflüssigkeit in den folgenden Prozentsätzen mit Wasser gemischt werden:
FROSTSCHUTZMITTEL: 35 ÷ 40% des Volumens;
WASSER: 65 ÷ 60% des Volumens;
Wichtig
Besonders hartes Wasser mit hohem Mineralsaltz kann zu Motorschäden führen.
Bei besonders harten Klimabedingungen kann der Prozentwert des Frostschutzmittels bis auf 55 % des Volumens erhöht wer­den.
Wichtig
Eine Lösung mit einem unter 30 % liegenden Frostschutzmittelgehalt, bietet keinen angemessenen Korrosionsschutz.
Kühlflüssigkeitswechsel
Achtung
Dieser Arbeitsschritt muss bei kaltem Motor ausgeübt werden. Ein Durchführen dieser Arbeiten an einem warmen Motor kann zum Austreten der siedender Kühlflüssigkeit oder Dämpfe führen, was zu schweren Verbrennungen führen kann.
 
Einen Behälter unter dem Motor anordnen und das Fahrzeug auf dem Seitenständer abstellen.
Den Verschlussdeckel (1) des Ausdehnungsbehälters lösen.
Nach Lösen der Schraube (3) die Schelle (2) lockern, dann die Leitung (4) lösen und die Kühlflüssigkeit in den Behälter abfließen lassen.
Die Verschlussschraube (5) aus der Ablassbohrung am Pumpendeckel lösen.
Die gesamte Flüssigkeit vollständig abfließen lassen.
Die Verschlussschraube (5) mit einer neuen Dichtung wieder in die Ablassbohrung einschrauben.
Die Verschlussschraube (5) mit einem Anzugsmoment von 19 Nm ± 10 % anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
Über den Remote-Einfüllverschluss frische Kühlflüssigkeit in das System einfüllen.
Die Leitung (4) anschließen und die Schraube (3) an der Schelle (2) mit einem Anzugsmoment von 1 Nm ± 10 % anziehen (Ab­schn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
Einige Minuten abwarten, bis die Flüssigkeit die internen Kanäle gefüllt hat.
Den Motor starten und die Flüssigkeit auf eine Temperatur von 110 °C bringen; den Motor circa 10 Minuten lang laufen lassen.
Den Motor dann abkühlen lassen, so dass die im System enthaltene Luft entweichen kann.
Achtung
Nie die Hände, Werkzeug oder Kleidungsstücke dem Kühlerlüfterrad nähern, da es sich automatisch, ohne Vorwarnung einschal­tet und schwere Schäden verursachen könnte.
Wichtig
Überprüfen, dass keine Leckagen am System vorhanden sind.
 
Das Nachfüllverfahren über den Stutzen im Ausdehnungsbehälter vervollständigen und den Flüssigkeitsstand dabei an die obere Markierung MAX bringen.
Den Verschlussdeckel (1) des Ausdehnungsbehälters anziehen.
 
Wechsel der Bremsflüssigkeit
Achtung
Die in der Bremsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berührung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
Flüssigkeitswechsel der Vorderradbremse
Nach Lösen der Schrauben (3) den Deckel (1) mit Membrane vom Bremsflüssigkeitsbehälter (2) der Vorderradbremse abnehmen.
Das Öl aus dem Behälter (2) absaugen.
Die Membrane (ohne Verschluss) so am Tank ansetzen, dass während der folgenden Arbeitsschritte keine Bremsflüssigkeit her­ausspritzen kann.
Die Kolben der Bremssättel zurückdrücken: dazu die Befestigungsschrauben (4) der Bremssättel an den Gabelfüßen lösen, dann beide Bremsbeläge an beiden Bremssätteln auseinander drücken. Während diesen Arbeitsmaßnahmen muss besonders auf den Füllstand der Flüssigkeit geachtet werden, die bei Überlauf in den Behälter immer abgesaugt werden muss.
Resultieren alle Kolben der Bremssättel als vollständig nach hinten gezogen und wurde die gesamte Flüssigkeit des Behälters abgesaugt, am Entlüftungsventil (5) einen durchsichtigen Schlauch anschließen und das andere Ende in einen auf dem Boden stehenden Behälter eintauchen.
Frische Flüssigkeit bis zum Erreichen der Markierung MAX in den Behälter (2) füllen.
Den Hebel 20 - 30 mm weit betätigen (an seinem Ende gemessen), dann, durch Anbringen einer festen Schelle, in dieser Position halten.
Das Entlüftungsventil des linken Bremssattels (vom Fahrer aus gesehen) (5) lockern und den Hebel vollständig betätigen, so dass das Öl austreten kann.
Der Hebel liegt dabei am Lenkergriff an.
Das Entlüftungsventil (5) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10% (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen, dann den Hebel loslassen.
Die vorstehend beschriebenen Arbeitsschritte so lange wiederholen, bis die gesamte Altflüssigkeit als ausgelaufen resultiert.
Schließlich, bei definitiv mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment geschlossenem Entlüftungsventil den Hebel mehrmals be­tätigen, bis der Druck des Bremssystems spürbar ist.
Achtung
Nach dem Ablass der verbrauchten Flüssigkeit aus dem Behälter muss beim Füllen der Flüssigkeitsstand immer über dem MIN gehalten werden, so dass sich keine Luftblasen im System bilden können.
 
Flüssigkeitswechsel der Hinterradbremse
Den Verschluss (6) vom Bremsflüssigkeitsbehälter der Hinterradbremse (7) abschrauben.
Einen transparenten Schlauch an das Entlüftungsventil (8) anschließen und das andere Ende in einen am Boden abgestellten Be­hälter eintauchen.
Das Öl aus dem Behälter (7) absaugen.
Neue Flüssigkeit bis zum Erreichen der Markierung MAX in den Behälter (7) füllen.
Das Bremspedal betätigen, um Druck in der Bremsanlage aufzubauen.
Das Pedal nach unten gedrückt halten.
Das Entlüftungsventil (8) lockern und somit die Flüssigkeit austreten lassen.
Das Pedal befindet sich an seinem unteren Anschlag.
Nun das Entlüftungsventil (8) mit einem Anzugsmoment von 14 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anzie­hen und das Pedal zurücklassen. Das Pedal ein Mal betätigen.
Die vorstehend beschriebenen Arbeitsschritte so lange wiederholen, bis die gesamte Altflüssigkeit als ausgelaufen resultiert.
Achtung
Nach dem Ablass der verbrauchten Flüssigkeit aus dem Behälter muss beim Füllen der Flüssigkeitsstand immer über dem MIN gehalten werden, so dass sich keine Luftblasen im System bilden können.
Entleerung der Bremsanlage
Achtung
Die in der Bremsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berührung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
 
Den Deckel (1) mit Membrane nach dem Lösen der Schrauben (3) vom Flüssigkeitsbehälter der Vorderradbremse (2) abnehmen oder und den Verschluss (6) vom Bremsflüssigkeitbehälter der Hinterradbremse (7) abschrauben.
Eine im Handel erhältliche Vorrichtung zum Abpumpen der Bremsflüssigkeit am Entlüftungsventil (5) des vorderen linken Brems­sattels bzw. am Entlüftungsventil (8) des hinteren Bremssattels anschließen.
Hinweis
Verwendet man für das Entlüften der Bremse eine handelsübliche Vorrichtung, stets die Anleitungen des Herstellers befolgen.
 
Das Entlüftungsventil (5) bzw. (8) lockern und so lange mit der Abpumpvorrichtung absaugen, bis keine Flüssigkeit mehr aus der Anlage austritt.
Sollte eine solche Vorrichtung nicht zur Verfügung stehen, kann ein transparenter Schlauch an das Entlüftungsventil (5) des vor­deren linken Bremssattels bzw. an das Entlüftungsventil (8) des hinteren Bremssattels angeschlossen und dessen Ende in einen am Boden abgestellten, mit verbrauchter Bremsflüssigkeit gefüllten Behälter eingetaucht werden.
Das Entlüftungsventil lockern.
Den Bremshebel oder das -pedal so lange betätigen, bis die gesamte Bremsflüssigkeit ausgetreten ist.
Den Arbeitsvorgang an allen Bremssätteln wiederholen.
 Hinweis (vordere Anlage)
Bei diesem Verfahren bleiben die Bremssättel der vorderen Bremsanlage mir Flüssigkeit gefüllt. Sollten auch die Bremssättel entleert werden müssen, müssen die Bremssattelkolben so wie im Kapitel „Wechsel der Bremsflüssigkeit“ beschrieben, nach hinten gedrückt werden, wobei die Abpumpvorrichtung (wenn vorhanden) jedoch in Betrieb und am Entlüftungsventil ange­schlossen bleiben muss.
 Hinweis (hintere Anlage)
Ist keine Abpumpvorrichtung verfügbar, auch das den im Absatz „Wechsel der Bremsflüssigkeit“ beschriebenen Arbeitsschritt zum Verdrücken der Kolben ausüben.
 
Auffüllen der Bremsanlage
Achtung
Die in der Bremsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berührung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
 
Die Bremsflüssigkeitsbehälter (2) oder (7) mit der vorgeschriebenen Flüssigkeit (Abschn. 3 - 2, Betriebsstoffe und Schmiermittel) aus einem intakten Behälter füllen.
Wichtig
Die Flüssigkeit im Behälter während dieses Arbeitsschritts immer über dem MIN Flüssigkeitsstand halten und den transparenten Schlauch stets in der abgelassenen Flüssigkeit eingetaucht lassen.
 
Den Bremshebel oder das Bremspedal betätigen und während dem Auffüllen in betätigter Position halten.
Die Abpumpvorrichtung an das Entlüftungsventil (5) des vorderen linken Bremssattels oder an das Entlüftungsventil (8) der Hin­terradbremse schließen.
Hinweis
Verwendet man für das Entlüften der Bremse eine handelsübliche Vorrichtung, stets die Anleitungen des Herstellers befolgen.
 
Mit der Abpumpvorrichtung absaugen und das Entlüftungsventil (5) oder (8) lockern, dabei immer kontrollieren, dass der Füllstand im Behälter nicht unter die Anzeige MIN absinkt.
So lange mit diesem Arbeitsschritt fortfahren, bis die gesamte Luft aus der Anlage entwichen ist.
Das Entlüftungsventil (5) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % und das Entlüftungsventil (8) mit einem Anzugsmoment von 14 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Sollte eine solche Abpumpvorrichtung nicht zur Verfügung stehen, kann wie zur Entleerung der Anlage ein transparenter Schlauch an das Entlüftungsventil (5) oder (8) angeschlossen werden.
Den Hebel oder das Pedal bis auf ihre Hubmitte oder so weit betätigen, bis der Druck des Bremssystems spürbar ist, dann das Entlüftungsventil öffnen und den Hebel oder das Pedal vollständig betätigen. Das Entlüftungsventil mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment schließen und den Hebel oder das Pedal zurücklassen.
Wichtig
Den Bremshebel oder das Bremspedal nicht loslassen, sofern das Entlüftungsventil nicht fest angezogen ist.
 
Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die Flüssigkeit in der Anlage frei von Luftblasen ist. Zu diesem Zweck, nach erfolgter Füllung, eine Entlüftung über alle Entlüftungsventile der Anlage, eines nach dem anderen, vornehmen.
Zum vollständigen Ablassen der Luft, die im obersten Punkt des vorderen Bremssattels verlieben sein könnte, in der selben Wei­se am Entlüftungsventil (9) verfahren.
Schließlich kontrollieren, dass sich der Druck bei geschlossenen Entlüftungsventilen und beim Betätigen des Hebels oder des Pedals korrekt aufbaut.
Die Entlüftungsventile (5) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10%, (8) und (9) mit einem Anzugsmoment von
14 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen und die Schutzkappe aufsetzen.
Den Flüssigkeitsstand anpassen und den Deckel (1) durch Einschrauben der Schrauben (3) am Behälter (2) oder den Verschluss (6) am Behälter (7) erneut montieren.
 
Wechsel der Kupplungsflüssigkeit
Achtung
Die in der Kupplungsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berührung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
 
Den Deckel (1) mit Membrane vom Flüssigkeitsbehälter (2) des Kupplungsflüssigkeitssystems abnehmen.
Das Öl aus dem Behälter (2) absaugen.
Neue Flüssigkeit bis zum Erreichen von MAX in den Behälter (2) füllen.
Den Kupplungshebel zwei- bzw. dreimal betätigen, um Druck in der Anlage aufzubauen.
Den Hebel zum Lenkergriff gezogen halten.
Einen transparenten Schlauch an das Entlüftungsventil (3) anschließen und das andere Ende in einen am Boden abgestellten Be­hälter eintauchen.
Den Entlüftungsanschluss (3) lockern und somit die Flüssigkeit austreten lassen.
Achtung
Beim Auffüllen sollte der Stand der Flüssigkeit stets über der Markierung MIN bleiben, um die Bildung von Luftblasen in der Kupp­lungsanlage zu verhindern.
 
Die Flüssigkeit bis zur Änderung ihrer Farbe aus dem Entlüftungsventil (3) ablassen. Das Entlüftungsventil (3) wieder anschrauben und mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3- 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen, dann den Behälter bis auf den vorgeschriebenen Füllstand füllen.
Entleeren der Kupplungsanlage
Achtung
Die in der Kupplungsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berüh­rung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
 
Die Schutzkappe auf dem Entlüftungsventil (3) abziehen.
Die Abpumpvorrichtung an das Entlüftungsventil (3) der Kupplungsnehmereinheit anschließen.
Hinweis
Verwendet man für das Entlüften der Kupplung eine handelsübliche Vorrichtung, stets die Anleitungen des Herstellers befolgen.
 
Den Deckel (1) mit Membrane vom Flüssigkeitsbehälter (2) des Kupplungsflüssigkeitssystems abnehmen.
Das Entlüftungsventil lockern und so lange mit der Abpumpvorrichtung pumpen, bis keine Flüssigkeit mehr aus der Anlage aus­tritt.
Sollte eine solche Vorrichtung nicht zur Verfügung stehen, kann ein transparenter Schlauch an das Entlüftungsventil (3) ange­schlossen und dessen Ende in einen am Boden abgestellten, mit alter Kupplungsflüssigkeit gefüllten Behälter eingetaucht wer­den.
Das Entlüftungsventil um 1/4 Drehung lockern.
Den Kupplungshebel so lange betätigen, bis die gesamte Kupplungsflüssigkeit ausgetreten ist.
Zum kompletten Entleeren des Systems wird empfohlen, die Abdeckung der Kupplungsnehmereinheit anzunehmen.
Die Schellen (A) abnehmen, dann die Kupplungsleitung (4) vom Seitenständerkabel (B) trennen.
Die Schrauben (5) lösen und die Kupplungsnehmereinheit (6) lösen, dabei auf den intern angeordneten O-Ring (7) achten.
Auf den inneren Kolben drücken, um so die gesamte Flüssigkeitsfüllung im Deckel abzulassen.
Bei erneuter Montage der Kappe die Befestigungsschrauben (5) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Das Entlüftungsventil (3) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die Kupplungsleitung (4) mit einer Schelle an das Seitenständerkabel (B) binden, dann letzteres in die Aussparung (C) einfügen.
Auffüllen der Kupplungsanlage
Achtung
Die in der Kupplungsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berüh­rung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
 
Den Behälter mit der vorgeschriebenen Flüssigkeit (Abschn. 3 - 2, Betriebsstoffe und Schmiermittel) aus einem intakten Behälter füllen.
Wichtig
Die Flüssigkeit der Kupplungsanlage während dieser Arbeit immer auf dem erforderlichen Füllstand halten und den transparenten Schlauch stets in der abgelassenen Flüssigkeit eingetaucht lassen.
Den Kupplungshebel mehrmals betätigen und so die Anlage füllen und die Luft ablassen.
Die Abpumpvorrichtung an das Entlüftungsventil (3) anschließen.
Hinweis
Verwendet man für das Entlüften der Kupplung eine handelsübliche Vorrichtung, stets die Anleitungen des Herstellers befolgen.
 
Mit der Abpumpvorrichtung pumpen und das Entlüftungsventil (3) lockern, hierbei immer kontrollieren, dass der Füllstand im Be­hälter nicht unter die Markierung MIN absinkt.
Diesen letzten Arbeitsschritt so lange wiederholen, bis im transparenten, an das Entlüftungsventil geschlossenen Schlauch, kei­ne Luftblasen mehr zu erkennen sind.
Sollte eine solche Abpumpvorrichtung nicht zur Verfügung stehen, kann wie zur Entleerung der Anlage ein transparenter Schlauch an das Entlüftungsventil (3) geschlossen werden.
Das Entlüftungsventil um 1/4 Drehung öffnen und den Kupplungshebel so lange betätigen, bis die Flüssigkeit aus dem Entlüftungsventil (3) auszutreten beginnt.
Den Hebel vollständig anziehen, dann das Entlüftungsventil um mindestens 1/4 Drehung lockern.
Einige Sekunden warten, daraufhin den Hebel zurücklassen und gleichzeitig das Entlüftungsventil (3) schließen.
Wichtig
Den Kupplungshebel erst loslassen, wenn das Entlüftungsventil fest angezogen ist.
 
Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die aus dem Kunststoffschlauch austretende Flüssigkeit völlig frei von Luftblasen ist.
Das Entlüftungsventil (3) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen, dann die Schutzkappe ansetzen.
Den Flüssigkeitsstand auf circa 3 mm über die Füllstandanzeige MIN am Behälter bringen.
Den Verschluss (1) mit Membrane montieren.
Einstellung des Lenkkopflagerspiels
Sollten ein übermäßiges Lenkspiel oder ein Rütteln des Lenkers auf der Lenkachse festgestellt werden, ist folgende Einstellung des Lenkkopflagerspiels erforderlich:
 
Die Schraube (1) der Klemmfaust des Lenkkopfs an der oberen Gabelbrücke lockern.
Die Schrauben (2) an den Klemmfäusten für die Befestigung der Gabelholme an der oberen Gabelbrücke lockern.
Die Einstellnutmutter (3) mit dem vorgesehenen Schlüssel 88713.1058 mit einem Anzugsmoment von 30 Nm ± 5% feststellen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
Die obere Gabelbrücke bis auf Anschlag an die Nutmutter (3) andrücken, dann die Schrauben (1) mit einem Anzugsmoment von 18 Nm ± 5 % und die Schraube (2) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 5 % anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
 
Einstellung der Kettenspannung
Das Motorrad langsam vorwärts schieben, bis die Position erreicht wurde, in der der obere Kettenzweig am stärksten gespannt resultiert.
Das Motorrad auf dem Seitenständer ausrichten.
Die Kettenspannung in der Mitte des unteren Kettenzweigs, an einem auf dem Seitenständer stehenden Motorrad messen: die Kette nur durch Fingerdruck nach unten drücken, wieder loslassen und die Distanz zwischen der Mitte der Kettenbolzen und dem Aluminiumteil der Hinterradschwinge messen.
Hier muss folgender Wert resultieren: 35÷37 mm.
Bei der Ketteneinstellung den hinteren Spritzschutz abnehmen (Abschn. 5 - 5, Abnahme des Spritzschutzes).
Die beiden Schrauben (1) mit denen die Hinterradnabe an der Schwinge festgestellt ist, lockern.
Den Hakenschlüssel 88713.1038 ansetzen, dazu seinen Zahn in eine Sektion der Exzenternabe (2) einfügen.
Die Exzenternabe (2) bis zum Erhalt der korrekten Kettenspannung drehen.
Die Kette wird durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn gespannt, durch Drehen im Uhrzeigersinn wird sie gelockert (Sicht von Kettenseite).
Wichtig
Eine nicht richtig gespannte Kette führt zu einem schnellen Verschleiß der Antriebskomponenten.
Sollten die Schrauben (1) entfernt werden, deren Kopfunterseite und Gewinde mit dem vorgeschriebenen Fett schmieren und diese Schrauben (1) dann in der Sequenz 1-2-1 mit einem Anzugsmoment von 35 Nm ± 5 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Achtung
Das vorschriftsmäßige Anzugsmoment der Befestigungsschrauben der Exzenternabe ist für die Sicherheit von Fahrer und Bei­fahrer maßgeblich (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk).
Den hinteren Spritzschutz erneut montieren (Abschn. 5 - 5, Montage des Spritzschutzes).
 
Verschleißkontrolle und Wechsel der Bremsbeläge
Achtung
Die in der Bremsanlage verwendete Flüssigkeit greift den Lack an und ist äußerst schädlich für Haut und Augen. Bei Berührung den betreffenden Körperteil unter reichlich fließendem Wasser abwaschen.
Wichtig
Bei Übergabe des Motorrads an den Kunden bzw. nach einem Austausch der Bremsbeläge muss dieser darüber informiert wer­den, dass er für mindestens 100 km die Bremse noch besonders vorsichtig einsetzen sollte, um ein korrektes und vollständiges Setzen der Reibungsmaterials zu ermöglichen.
Verschleißkontrolle der vorderen Bremsbeläge
Über den Schlitz des Bremssattels prüfen, dass die auf der Reibfläche der Bremsbeläge (1) eingearbeitete Rille ersichtlich ist.
Wichtig
Auch wenn nur einer der beiden Bremsbeläge verschlissen ist, müssen beide ausgewechselt werden.
Die Haltestifte (2) der Bremsbeläge im Uhrzeigersinn drehen.
Den Sicherheitssplint (3) herausziehen.
Die Haltestifte (2) der Bremsbeläge nach außen hin abziehen.
Die zwischen den Bremssattelhälften angeordnete Halteklammer (4) entfernen.
Die Kolben des Bremssattels vollständig in ihren Sitz eindrücken, dabei die verschlissenen Beläge auseinander ziehen.
Die verschlissenen Bremsbeläge (1) abstreifen.
Hinweis
Glänzende oder „glasige“ Bremsbeläge müssen ausgewechselt werden.
 
Neue Bremsbeläge und die entsprechende Feder (4) einfügen und diese dabei mit dem Pfeil nach oben zeigend ausrichten.
Die Haltestifte (2) der Bremsbeläge einführen und mit dem Sicherungssplinten (3) arretieren.
Die Haltestifte (2) der Bremsbeläge gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Den Bremshebel mehrmals betätigen, so dass sich die Bremsbeläge unter der Druckeinwirkung der Bremsflüssigkeit richtig set­zen können.
Überprüfen, dass der Füllstand des Bremszylinderbehälters nicht unter die Markierung MIN gesunken ist.
Sollte dies der Fall sein, wie nachstehend beschrieben nachfüllen.
Den Lenker drehen und somit den Behälterinhalt nivellieren.
Nach Lösen der Schrauben (7) den Deckel mit Membrane (5) vom Bremsflüssigkeitsbehälter (6) der Vorderradbremsen abneh­men.
Die vorgeschriebene Flüssigkeit (Abschn. 3 - 2, Betriebsstoffe und Schmiermittel) bis zum Erreichen der Markierung max nach­füllen.
Verschleißkontrolle der hinteren Bremsbeläge
Über den Schlitz zwischen den beiden Bremssattelhälften kontrollieren, dass mindestens noch 1 mm Reibbelag auf den Brems­belägen vorhanden ist.
Wichtig
Auch wenn nur einer der beiden Bremsbeläge verschlissen ist, müssen beide ausgewechselt werden.
Die Bremsbeläge folgendermaßen austauschen:
Den Sicherungsring (1) vom Haltestift (2) der Bremsbeläge entfernen.
Den Haltestift (2) der Bremsbeläge nach außen abziehen.
Die zwischen den Bremssattelhälften angeordnete Halteklammer (3) entfernen.
Den hinteren Bremssattel nach Lösen der Schrauben (4) abnehmen.
Die Kolben des Bremssattels vollständig in ihren Sitz eindrücken, dabei die verschlissenen Beläge auseinander ziehen.
Die verschlissenen Bremsbeläge (5) abstreifen.
Die neuen Bremsbeläge einlegen.
Den hinteren Bremssattel erneut montieren, dazu die Schrauben (4) ansetzen und mit einem Anzugsmoment von 25 Nm ± 5 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die Haltefeder (3) der Bremsbeläge, dann den Zentrierstift (2) einfügen und mit dem Ring (1) feststellen.
Das Bremspedal mehrmals betätigen, so dass sich die Bremsbeläge unter der Druckeinwirkung der Bremsflüssigkeit richtig set­zen können.
Überprüfen, dass der Füllstand im Behälter zwischen den Markierungen MIN und MAX liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, nach dem Lösen des Behälterverschlusses (6) nachfüllen.
 
Achtung
Da es sich bei den Bremssätteln um ein Sicherheitsorgan des Motorrads handelt, müssen die Angaben im Abschn. 7 - 3, Abnah­me der vorderen Bremsanlage und Abschn. 7 - 4, Abnahme der kompletten Hinterradbremse befolgt werden und, in der erneuten Einbauphase, insbesondere die Befestigungsschrauben des hinteren Bremssattels (4) mit einem Anzugsmoment von 25 Nm ± 5 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) angezogen werden.
Einstellung des Bowdenzugs der Gassteuerung
Der Gasdrehgriff muss, an der Außenseite des Griffrands gemessen, in allen Lenkpositionen einen Leerhub von 1,5÷2,0 mm auf­weisen.
Falls erforderlich über die entsprechenden Einstellvorrichtungen (1) und (2) am Lenkkopf links am Fahrzeug regulieren.
Die Einstellvorrichtung (1) wirkt auf die Öffnung der Gassteuerung, während das Einstellelement (2) auf die Schließung einwirkt.
Die Schutzkappen (3) von den Einstellelementen abziehen, dann die Kontermuttern (4) lockern.
Die Einstellung erfolgt durch proportionales Einwirken auf beide Einstellelemente: Im Uhrzeigersinn drehen, um das Spiel zu er­höhen, gegen den Uhrzeigersinn, um es zu reduzieren. Nach erfolgter Einstellung die Kontermuttern anziehen, dann die Schutz­kappen (3) wieder über die Einstellelemente ziehen.
Regelmäßig muss der Zustand der Außenummantelung der Gasöffnungs- (1) und -schließzüge (2) kontrolliert werden. Es dürfen keine Quetschungen oder Risse an der äußeren Kunststoffhülle erkennbar sein.
Um die Gleitfähigkeit der Steuerung zu erhalten, sollten die Enden der Bowdenzüge der regelmäßig mit dem vorgeschriebenen Fett geschmiert werden.
 
Den Leichtlauf des inneren Zugs durch Betätigen der Steuerung prüfen: Lassen sich Reibungen oder Verkantungen feststellen, muss er ersetzt werden.
Um die Gassteuerung schmieren zu können, die Gummikappe (A) abziehen, dann die Schrauben (7) lösen und die Abdeckungen (5) und (6) der Gassteuerung abnehmen.
Die Enden der Bowdenzüge und die Zugrolle (B) mit dem vorgeschriebenen Fett schmieren.
Die Steuerung vorsichtig schließen und dabei überprüfen, dass die beiden Bowdenzüge korrekt in die Zugrolle (B) eingefügt wur­den.
Die Abdeckungen (5) und (6) in der Zentrierbohrung am Lenker einfügen.
Die Abdeckungen (5) und (6) durch den Anzug der Schrauben (7) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) feststellen.
 
Einstellung des Kupplungs- und Vorderradbremshebels
Dieser Hebel (1) ist für das Auskuppeln zuständig. Er ist mit einem Regulierknopf (2) ausgestattet, über den die Distanz zwischen diesem Hebel und dem Lenkergriff eingestellt werden kann.
Der Hebelabstand wird durch 10 Klicks des Knopfs (2) eingestellt. Mit Drehung im Uhrzeigersinn wird der Abstand des Hebels zum Griff vergrößert. Umgekehrt wird der Abstand reduziert.
Durch Betätigung des Kupplungshebels (1) wird die Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe und damit zum Antriebsrad un­terbrochen. Die Anwendung dieses Hebels ist in allen Fahrsituationen des Motorrads von ausschlaggebender Bedeutung, beson­ders aber beim Anfahren.
Diese Einstellung kann auch am Hebel (3) der Vorderradbremse vorgenommen werden.
Achtung
Die Einstellung des Kupplungs- und Bremshebels muss bei stehendem Motorrad erfolgen.
Einstellung der Position von Schalt- und Hinterradbremspedal
Zur individuellen Abstimmung auf die Bedürfnisses jeden Motorradfahrers besteht die Möglichkeit, die Position des Schalt- und Hinterradbremspedals zur Fußraste einzustellen.
Die Position des Schalthebels kann wie folgt geändert werden:
Einen Maulschlüssel am Schlüsselansatz (A) des festen Gelenks (1) ansetzen und die Kontermutter (2) lockern.
Die Schraube (4) lösen, um das bewegliche Gelenk (3) vom Schalthebel nehmen zu können.
Das bewegliche Gelenk (3) drehen und dabei den Schalthebel in die gewünschte Position
Den Schalthebel mit der Schraube (4) am beweglichen Gelenk (3) befestigen, dazu die Schraube (4) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die Kontermutter (2) gegen das feste Gelenk (1) festziehen.
Die Position des Hinterradbremspedals kann folgendermaßen geändert werden.
Die Kontermutter (5) lösen.
Über die Einstellschraube (6) für den Pedalhub die gewünschte Position einstellen,
Die Kontermutter (5) mit einem Anzugsmoment von 5 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Den Leerhub des Bremspedals von Hand prüfen. Er muss ca. 1,5÷2 mm betragen, bevor die Bremse anspricht.
Sollte dies nicht der Fall sein, muss die Länge des Steuerstabs am Bremszylinder wie nachstehend beschrieben geändert wer­den.
Die Kontermutter (7) am Zylinderstab lockern.
Um das Spiel zu erhöhen, den Stab an der Gabel (8) einschrauben, zum Vermindern lösen.
Die Kontermutter (7) mit einem Anzugsmoment von 2,5 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen und das Spiel erneut kontrollieren.
Einstellung der Vorderradgabel (MTS 1200 ABS)
Die Vorderradgabel des Motorrads kann sowohl in der Zugstufe (Rückzug) und der Druckstufe der Holme als auch in der Feder­vorspannung reguliert werden.
Die Einstellung erfolgt über die äußeren Einstellschrauben:
1) zur Änderung der hydraulischen Dämpfung in der Zugstufe;
2) zur Änderung der Federvorspannung;
3) zur Änderung der hydraulischen Dämpfung in der Druckstufe.
 
Den Seitenständer ausklappen und das Motorrad auf ebenem und festem Untergrund abstellen.
Unter Anwendung eines Schlitzschraubendrehers kann man die sich am Scheitel jedes Gabelholms befindliche Einstellschraube (1) drehen und so auf die hydraulische Dämpfung in der Zugstufe einwirken.
Die Einstellschraube (3) am Gabelfuß mit einem Schlitzschraubendreher drehen und damit auf die hydraulische Dämpfung in der Druckstufe einwirken.
Beim Drehen der Einstellschrauben (1) und (3) sind Klicks vernehmbar, von denen jeder einer Dämpfposition entspricht.
Wird die Einstellschraube vollständig eingeschraubt, erhält man die Position „0“, die der maximalen Dämpfung
entspricht. Von dieser Position ausgehend und durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn die Klicks mitzählen, die jeweils den Po­sitionen „1“, „2“ usw. entsprechen.
Die Vorspannung der in jedem Holm angeordneten Feder kann durch Drehen des Sechskanteinstellelement (2) reguliert werden. Eine vollständige Umdrehung im Uhrzeigersinn entspricht 1 mm Federvorspannung über einen Gesamtwert von 15 mm.
Die Standardeinstellungen sind:
Druckstufe: 1 und eine halbe Drehung;
Zugstufe: 2 Drehungen.
Federvorspannung (A): 15 mm.
Wichtig
Die Einstellschrauben beider Holme müssen auf die gleichen Positionen eingestellt werden.
 
Einstellung des Zentralfederbeins (MTS 1200 ABS)
Das Federbein hat außen liegende Einstellschrauben, die eine Anpassung des Motorrad-Setups an die jeweiligen Belastungsbe­dingungen zulassen.
Die Einstellschraube (1) am Ausdehnungsbehälter des Federbeins reguliert die hydraulische Dämpfung in der Druckstufe.
Um die Einstellschraube (1) erreichen zu können, muss die Abdeckung (4) nach Lösen der Schrauben (5) abgenommen werden.
Das Einstellelement auf der linken Seite (2) an der unteren Federbeinanlenkung der Schwinge reguliert die hydraulische Dämp­fung in der Zugstufe (Ausfederung).
Durch Drehen der Einstellschrauben (1) und (2) im Uhrzeigersinn wird die Dämpfung erhöht, gegen den Uhrzeigersinn verringert.
Über den Einstellknauf (3), der an der linken Fahrzeugseite angebracht ist, kann die Vorspannung der außenliegenden Federbein­feder den Angaben am Knauf selbst gemäß reguliert werden.
Die STANDARD-Einstellung entspricht einem auf die Mindestposition (LOW) gestellten Einstellknauf.
STANDARD-Länge der vorgespannten Feder am Federbein: 162 ± 1,5 mm.
 
Standardeinstellung:
von ganz geschlossen (Uhrzeigersinn) lockern:
Einstellschraube (1) um 1,5 Klicks.
Einstellschraube (2) um 9 Klicks.
Federvorspannung: 18 mm (max. 18 mm - min. 25 mm)
Achtung
Das Federbein enthält unter hohem Druck stehendes Gas und kann, falls es von unerfahrenem Personal ausgebaut wird, schwe­re Schäden verursachen.
Wichtig
Beim Fahren mit Beifahrer und Gepäck muss die Feder des hinteren Federbeins auf die maximale Vorspannung eingestellt wer­den. Somit kann das Fahrverhalten verbessert und ein Aufsetzen des Fahrzeugs vermieden werden. Diese Maßnahme kann die Anpassung der Zugstufeneinstellung erforderlich machen.
Änderung der Fahrwerksabstimmung
Das Setup des Motorrads stellt das Ergebnis von Tests dar, die von DUCATI Technikern und Testfahrern in den unterschiedlich­sten Fahrsituationen vorgenommen wurden. Die Änderung des Setups ist ein äußerst heikler und potentiell gefährlicher Arbeits­vorgang, falls er ohne die notwendige Erfahrung ausgeführt wird. Gerade in Anbetracht des rennsportlichen Einsatzes dieses Fahrzeugs hat DUCATI diejenigen Lösungen mit eingeplant, die eine Geometrieabstimmung der Hinterradaufhängung sowie der Lenkung auf jede Rennstrecke ermöglichen.
 
Der Fahrer hat über die Cockpitfunktionen die Möglichkeit, vier unterschiedliche Fahrwerkskonfigurationen abzurufen:
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Für jede dieser Konfigurationen kann er einen der vier Fahrmodi (SPORT, TOURING, URBAN und ENDURO) wählen und darin wiederum die anfängliche Einstellung von Traktionskontrolle (DTC), Motorleistung und Dämpfung der Radfederungen variieren.
Zur Änderung der Fahrwerksabstimmung die entsprechenden Angaben befolgen, siehe Abschn. 6 - 5 „Funktion - „Riding Mode“ (Wechsel des Fahrmodus)”.
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