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 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Ausbau der Kurbelwelle
 
Nach dem Öffnen der Gehäusehälften die Kurbelwelle (6) komplett mit Pleueln (2) herausnehmen.
Zerlegen der Baugruppe Kurbelwelle
Zum Zerlegen der Kurbelwelle die Spezialschrauben (1) zur Befestigung der Pleuel an der Kurbelwelle lösen und die Pleuel von der Kurbelwelle abnehmen.
Wichtig
Darauf achten, dass die Pleuel untereinander nicht vertauscht werden und die Originalausrichtung beibehalten wird.
Revision der Pleuel
Folgende Maßkontrollen an den Pleueln vornehmen:
-
Bei starkem Verschleiß (Abschn. 3 - 1.1, Kurbelwelle) das Pleuel auswechseln.
Die Pleuelaugenbuchse muss sich in einem guten Zustand befinden und fest im Pleuelauge sitzen.
Die Parallelitätsabweichung prüfen. Sie ist 100 mm von der Längsachse des Pleuels zu ermitteln:
hier muss H-h unter 0,02 mm liegen, andernfalls muss das Pleuel ausgetauscht werden.
Das Pleuel wird entsprechend dem Fußdurchmesser (Abschn. 3 - 1.1, Kurbelwelle) in den seitlich am Pleuellagerdeckel aufge­stanzten Klassen A und B geliefert.
Vorzugsweise Kurbelwellen und Pleuel der gleichen Klasse verwenden.
Austausch der Pleuelaugenbuchse
Der Auszug der verschlissenen Buchse muss unter Einsatz eines geeigneten Dorns und einer Presse erfolgen.
In die neue Buchse müssen die erforderlichen Ölbohrungen über mit den bereits am Pleuelkopf vorhandenen Kanälen gebohrt werden.
Die neue Buchse auf den Innendurchmesser (D) 20,035÷20,045 mm aufreiben.
Pleuellagerschalen
Die Lagerschalen (3) sollten bei jeder Motorüberholung ausgewechselt werden.
Sie werden bereits montagefertig geliefert und müssen daher nicht mehr mit Schabern oder Schleifpapier nachgearbeitet wer­den.
Sie gehören zwei verschiedenen Klassen an, die durch entsprechende Farben gekennzeichnet sind (GELB und BLAU).
Die Pleuellager bestehen aus einer äußeren Stahlfläche und einer inneren, galvanisierten Schicht mit Bleilegierung.
Die Tabelle zeigt die Paarung der je nach Auswahlklasse von Kurbelwelle und Pleuel einzubauenden Lagerschalen.
 
Kurbelwelle
Die Kurbelwellen- und Hubzapfen dürfen weder Riefen noch Rillen aufweisen.
Die Gewinde, Keilnuten und Auskehlungen müssen in gutem Zustand sein.
Der Übergang zwischen Hubzapfen und Wange darf keine Verschleißerscheinungen oder Grate aufweisen.
Übergangsradius: 2 mm.
Mit Hilfe eines Mikrometers die Unrundheit und Konizität des Hubzapfens an verschiedenen Stellen messen.
Mit einer Messuhr die Fluchtung der Kurbelwellenzapfen messen, dazu die Kurbelwelle zwischen zwei Pinolen einspannen.
Bei jeder Revision sollten die inneren Kanäle der Kurbelwelle gereinigt werden.
Die vorgeschriebenen Werte werden im Abschn. 3 - 1.1, Kurbelwelle angegeben.
Die Kurbelwelle ist in zwei Klassen (Hubzapfen) lieferbar. Die Klassen A und B sind anhand der entsprechenden Prägung an der Kurbelwange auf Ritzelseite erkennbar.
Alle Madenschrauben (4) und (7) aus der Kurbelwelle lösen; und sie dazu ggf. erwärmen, um die bei der Montage aufgetragene Schraubensicherung zu entfernen.
Alle Ölkanäle mit Metallbürsten geeigneten Durchmessers reinigen und Rückstände, die den Öldurchfluss hindern könnten, mit Druckluft ausblasen.
Die vorgeschriebene Schraubensicherung auf das Gewinde der Madenschrauben (4) und (7) auftragen, dann montieren.
Alle Madenschrauben mit einem Anzugsmoment von 13 Nm (min. 11 Nm - max. 15 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
 
Montagespiel zwischen Pleuellagerschalen und Hubzapfen
Für die Kontrolle des Montagespiels zwischen Pleuellagerschalen und Kurbelwelle einen „GRÜNEN Plastigage PG 1“-Messstrei­fen (A) auf den Hubzapfen legen. Das Pleuel mit den Original-Pleuellagerschalen montieren, dann die Schrauben mit 50 Nm an­ziehen.
Das Pleuel entfernen und die Stärke des Messstreifens mit der Bezugsskala (B) messen.
Sollte der erfasste, dem vorliegenden Spiel erfasste Wert nicht unter die vorgeschriebenen Grenzwerte fallen (Abschn. 3 - 1.1, Kurbelwelle) müssen die Lagerschalen oder die Kurbelwelle ausgetauscht werden.
 
Zusammenbau der Kurbelwelleneinheit
Vor der Montage prüfen, ob die Kurbelwellen- und Hubzapfen an der Kurbelwelle frei von Graten oder Verschleißspuren sind: die Flächen ggf. mit sehr feinem Schleifpapier und Öl nacharbeiten.
Die Kehlen müssen in einwandfreiem Zustand sein und dürfen Beschädigungen aufweisen.
Den Kurbelzapfen (O) der Kurbelwelle (6) sorgfältig reinigen und schmieren.
Die erforderlichen Lagerschalen (3) für die Passung von Kurbelwelle/Pleuel den Angaben gemäß (Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kol­ben) vorbereiten.
Die Lagerschalen an den Sitzen des Pleuels auflegen und dabei den Zahn (M) der Lagerschalen mit den jeweiligen (N) Ausspa­rungen an der Pleuelkappe (F) und am Pleuelkopf (G) auf Übereinstimmung bringen. Es ist außerordentlich wichtig, dass der Zahn (M) perfekt in seiner Aufnahme (N) greift.
Achtung
Bei einer Passung BLAUER und GELBER Lagerschalen, die GELBE am Pleuel und die BLAUE an der Pleuelkappe montieren.
 
Die am Pleuelkopf montierte Lagerschale (3) schmieren.
An jedem Pleuel (2) prüfen, ob zwischen Pleuellagerdeckel und entsprechender Pleuelstange die Zentrierstifte (D) vorhanden sind.
Die Stifte reinigen und mit Druckluft trocknen.
Die Pleuel in der selben Position an der Kurbelwelle montieren, in der sie sich vor der Abnahme befanden.
Die Pleuel auf die Kurbelwelle setzen und dabei darauf achten, dass die Zentrierstifte nach innen zeigen.
Die Pleuelkappe (F) mit dem entsprechenden Pleuelkopf (G) passen und dabei kontrollieren, dass die progressive, seitlich an den beiden Teilen eingestanzte Nummer die gleiche ist. Siehe Abbildung.
Wichtig
Überprüfen, dass die progressiven Nummern eines Pleuels mit der Klasse des anderen Pleuels zusammenpassen.
Neue Spezialschrauben (1) verwenden und deren Gewinde, die Unterseite des Schraubenkopfs und die Gewindebohrung der Pleuelstange durch Einfüllen des vorgeschriebenen Fetts über die beiden Lochenden schmieren.
Achtung
Das verwendete Fett kann bei Kontakt zu Hautreizungen führen, daher sollten Schutzhandschuhe getragen werden.
Wichtig
Das Schmieren der Pleuelschrauben ist sowohl für die korrekte Montage als auch zur Vermeidung von Brüchen der Komponenten entscheidend. Die Pleuelschrauben dürfen nur für einen Anzug verwendet werden.
 
Die Schrauben (1) mit der Hand bis auf Anschlag anziehen. Sollte sich dieser Arbeitsschritt als schwierig erweisen oder sollten Verklemmungen auftreten, die Schraube lösen und erneut schmieren. Das überschüssige Fett entfernen. Die Schraube mit der Hand bis auf Kontakt zwischen Schraubenkopf und Auflagefläche am Pleuel einschrauben.
Das Distanzstück (H) des Werkzeugs 88713.2878 zwischen die Pleuel fügen und das verbliebene Axialspiel durch Einfügen der Maul-Fühlerlehre (I) des Werkzeugs 88713.2878, die in folgenden Stärken verfügbar ist, aufheben:
0,1 mm - 0,2 mm - 0,3 mm.
Den Kolbenbolzen (L) provisorisch montieren, um die Pleuel untereinander auf Flucht auszurichten, dann den Anzug vornehmen.
Die Schrauben (1) mit einem Drehmomentschlüssel und mit Winkelkontrolle (Winkelmesser) in der nachstehend beschriebenen Weise lösen (dabei bei jedem Schritt die selbe Anzugsfolge wie vorstehend angegeben einhalten):
1
2
3
jede Schraube, mit Winkelangabe, mit einem Anzugsmoment von 70 Nm anziehen und dabei kontrollieren, dass der Endan­zugswinkel zwischen 55° und 75°, resultiert.
Wichtig
Liegt der Endanzugswinkel unter dem Wert von 55° oder über 75° den Anzug mit zwei neuen Schrauben wiederholen.
Montage der Kurbelwelle
Die gesamte Pleueleinheit (6) und (2) ins Innere der Gehäusehälfte einführen, ausdistanzieren und die Gehäusehälfte schließen, siehe Abschn. 9 - 9.2, Schließen der Gehäusehälften.
Wichtig
Sicherstellen, dass die Pleuel (2) korrekt in ihren Sitzen an den Zylindern ausgerichtet sind. Eine falsche Anordnung würde un­weigerlich eine erneute Öffnung der Gehäusehälften notwendig machen.
 
Komplette Lichtmaschine und lichtma­schinenseitigen Deckel montieren
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