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Einführung zum „Hands Free”-System
Das Hands Free-System, wörtlich übersetzt „System für freie Hände”, ermöglicht das Einschalten und Starten des Motorrads, ohne dass dazu ein Schlüssel in ein Zündschloss eingesteckt werden muss. Es reicht hier aus, dass der Schlüssel sich in der Nähe des Motorrads, z.B. in der Tasche seines Fahrers befindet, um mit dem Motorrad losfahren zu können.
Anders als bei den herkömmlichen Zündschlüsselblöcken bietet das Hands Free-System also vollständige Handfreiheit während der normalen Steuerungen (Ein-/Ausschalten des Cockpits und des Motors) und ermöglicht das Einlegen/Lösen der Lenkersperre sowie das Öffnen/Schließen der elektrischen Tankverriegelung (optional) ohne das Einstecken eines Schlüssels.
 
Die elektrische Lenkersperre des Hands Free-Systems blockiert den Lenker sowohl in der vollkommen nach rechts als auch nach links eingeschlagenen Position und bietet damit mehr Parkmöglichkeiten des Motorrads.
 
Das Hands Free-System setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
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Hands Free-System mit integrierter Taste zum Ein-/Ausschalten des Cockpits und für das Aktivieren/Deaktivieren der elektri­schen Lenkersperre (in Folge mit „Ein-/Ausschalttaste oder -umschalter” bezeichnet)
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Das Hands Free-System wird über die CAN-Linie mit den anderen Rechnern (Steuergeräten) des Motorrads und mit dem Cockpit verbunden. Über diese Verbindung ist das System in der Lage, die Zündung freizuschalten (Schlüssel vorhanden und erkannt) oder zu sperren (fehlender oder nicht erkannter Schlüssel - Immobilizer-Funktion). Am Cockpit (Dashboard) werden daraufhin eventuelle Informationen gegeben, wie z.B. der Hinweis darauf, dass die Schlüsselbatterie entladen ist oder dass der Schlüssel selbst fehlt.
Betriebsprinzip
Einleitung
Das Hands Free-System verfügt über zwei Ein-/Ausschalttasten, die beliebig verwendet werden können. Aus praktischen Grün­den sollte die am Lenker angebrachte Taste und nicht die unter der Kunststoffabdeckung, mit der das Hands Free-System ge­schützt wird (vor dem Tank), angeordnete Taste verwendet werden.
 
Zum Einschalten des Motorrads kann man den aktiven Schlüssel auch in der Tasche behalten, wichtig ist dabei nur, dass er sich in einem Radius von 1,5 m der Antenne befindet, die hinter der Plexiglasscheibe angeordnet ist. Sollte die Schlüsselbatterie ent­laden sein oder der passive Schlüssel verwendet werden, muss der entsprechende Schlüssel direkt an die Antenne gehalten werden (Schlüssel am unteren Teil der Plexiglasscheibe anlegen), um das Motorrad anlassen zu können.
 
Resultiert die Lenkersperre als eingelegt und wurde der Schlüssel erkannt, wird diese auf das Drücken der Ein-/Ausschalttaste automatisch herausgenommen.
 
Wird eine der beiden Ein-/Ausschalttasten gedrückt, sendet das Hands Free-System ein Funksignal an den Schlüssel und teilt ihm dabei mit, dass er den sich darin befindlichen Schaltkreis „wecken” kann. Diese Funktionsweise verhindert einen Verbrauch der im Schlüssel vorhandenen Batterie, wenn dieser nicht verwendet wird bzw. wenn er sich außerhalb der Reichweite befindet oder wenn der Motor ausgeschaltet ist. Hierbei handelt es sich um Bedingungen, bei denen der interne Schlüsselschaltkreis in den Wartezustand (Standby) schaltet. Erhält der Schlüssel das „Wecksignal”, wird sein interner Schaltkreis aktiviert und beginnt, wiederum über Funkwellen, den Freigabecode an das Hands Free-System zu übertragen. Resultiert der Freigabecode, den das Hands Free-System empfangen halt, als korrekt, wird die Zündung des Motors freigegeben und das Cockpit eingeschaltet.
 
Die Umgangsweise mit dem passiven Schlüssel (oder mit dem aktiven Schlüssel nur im Transpondermodus) ist der mit dem ak­tiven Schlüssel ähnlich. Da er jedoch intern über keinerlei Batterie verfügt, die ihm Strom für eine Übertragung liefert, wird die erforderliche Energie über die Antenne des Hands Free-Systems übertragen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der passive Schlüssel perfekt auf Flucht ausgerichtet ist und sich an der Antenne befindet, so dass er entsprechend gespeist und erkannt werden kann. Sobald der interne Schaltkreis der Antenne versorgt wird, beginnt die Übertragung des Freigabecodes an das Hands Free-System. Resultiert der Freigabecode als korrekt, wird der Motor für die Zündung freigeschaltet und das Cockpit ak­tiviert.
 
Im Lieferumfang des Motorrads sind zwei Schlüssel enthalten: ein aktiver und ein passiver Schlüssel. Der erste Schlüssel ist mit einer Batterie ausgestattet und kommuniziert auch aus der Distanz heraus mit dem Hands Free-System, während der zweite Schlüssel nur in dem Fall verwendet werden sollte, in dem der aktive Schlüssel nicht funktioniert. Er muss für die Aktivierung an der Antenne angelegt werden (Transpondermodus - Notstartverfahren). Der mechanische Schlüsselteil der Schlüssel dient dem Öffnen des Sitzbankschlosses und des Tankverschlusses (falls dieser über keine elektrische Verriegelung verfügt). Nachstehend werden beide Schlüssel dargestellt.
Achtung
Nie mit einem in das Tankverschluss- oder Sitzbankschloss eingesteckten Schlüssel (passiven oder aktiven) fahren, da sein me­chanischer Teil oder die sich im Schlüssel befindlichen Schaltkreise dabei beschädigt werden könnten.
Achtung
Den Schlüssel während der Fahrzeugwäsche nicht am Fahrzeug stecken lassen, da er dabei beschädigt werden könnte (der Schlüssel ist nicht wasserdicht).
Auf dem Foto werden der aktive und der passive Schlüssel gezeigt. Von unten nach oben:
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Einschalten/Starten des Motorrads
Um das Cockpit einschalten und den Motor starten zu können, muss sich der aktive Schlüssel in der Nähe der Plexiglasscheibe des Motorrads (max. 1,5 Meter) befinden, unter dem die Empfängerantenne angeordnet ist.
Einschalten des Cockpits
Das Cockpit kann beliebig über den Ein-/Ausschalter am Lenker oder über die Taste am Hands Free-System eingeschaltet wer­den.
 
Bei ausgeschaltetem Motor befindet sich der Ein-/Ausschalter in der Position „RUN OFF”.
Bei Motor und Cockpit im ausgeschalteten Zustand befindet sich der Ein-/Ausschalter in der Position „RUN OFF”.
 
Zum Einschalten des Cockpits den Ein-/Ausschalter am Lenker nach unten drücken. Nach Loslassen des Schalters kehrt dieser automatisch wieder in die Position „RUN OFF” zurück. Wird der Schlüssel erfasst, schaltet sich das Cockpit ein und die elektri­sche Lenkersperre wird herausgenommen (falls zuvor eingelegt).
Den Ein-/Ausschalter am Lenker nach unten drücken. Nach Loslassen des Schalters kehrt dieser automatisch wieder in die Po­sition „RUN OFF” zurück. Wird der Schlüssel erfasst, schaltet sich das Cockpit ein und die elektrische Lenkersperre wird her­ausgenommen (falls zuvor eingelegt).
 
Das Cockpit kann auch über die Ein-/Ausschalttaste am Hands Free-System eingeschaltet werden. In diesem Fall reicht ein ein­maliges Drücken der Taste aus, die vor dem Tank, unter der Kunststoffabdeckung, angeordnet ist.
Hinweis
Bei der Version USA ist die Abdeckung (1) nicht vorhanden.
Das Cockpit kann auch über die Ein-/Ausschalttaste am Hands Free-System eingeschaltet werden. In diesem Fall reicht ein ein­maliges Drücken der Taste aus, die vor dem Tank, unter der Kunststoffabdeckung, angeordnet ist.
 
Wird das Cockpit so eingeschaltet und wird innerhalb von 10 Sekunden kein Schlüssel erfasst, wird es sich automatisch ausschal­ten.
Starten des Motors
Bei Motor und Cockpit im ausgeschalteten Zustand befindet sich der Ein-/Ausschalter in der Position „RUN OFF”.
Bei eingeschaltetem Motor und Cockpit befindet sich der Ein-/Ausschalter in der Position „RUN OFF”.
 
Für den Motorstart brauchen nur der Ein-/Ausschalter nach oben in die Position „RUN ON” gebracht und die schwarze Taste für den „Motorstart” gedrückt zu werden.
Den Ein-/Ausschalter (ganz nach oben) auf den Zustand „RUN ON” bringen und, für den Motorstart, nur noch die schwarze An­lassertaste drücken.
Die schwarze Taste drücken und so den Motor des Fahrzeugs starten.
Einschalten/Starten des Motorrads bei nicht funktionierendem aktiven Schlüssel
Wird keinerlei Schlüssel erfasst, schaltet sich auch der Cockpit nicht ein. Sicherstellen, dass sich der aktive Schlüssel in einer Reichweite von 1,5 Metern befindet und dass seine Batterie geladen ist. Wird kein Ladezustand der Batterie erkannt, können der aktive oder der passive Schlüssel verwendet werden, die dabei an den unteren Teil der Plexiglasscheibe gehalten werden müs­sen. Das Motorrad kann normal gestartet werden, wenn der Schlüssel in dieser Position gehalten wird.
Auf dem Foto wird gezeigt, wo der passive Schlüssel oder der aktive Schlüssel mit eventuell leerer Batterie angeordnet werden müssen.
Anlassen des Motorrads ohne Schlüssel
Sollte das Motorrad ohne einen Schlüssel (aktiven und/oder passiven) angelassen werden müssen, kann das Cockpit durch Drük­ken der Taste am Hands Free-System eingeschaltet werden (befindet sich unter der Kunststoffabdeckung am vorderen Tankbe­reich). Nach Drücken der Taste wird das Cockpit 2 Minuten lang eingeschaltet und es besteht die Möglichkeit einer Eingabe des PIN-CODE, um den Motor starten zu können. Weitere Informationen können folgenden Kapiteln in diesem Abschnitt entnommen werden: „Recovery- und Notverfahren - Anlassverfahren über PIN-CODE-Eingabe (ohne Schlüssel)”.
Ausschalten des Motorrads
Zum Ausschalten des Motorrads muss der Schalter von der Position „RUN ON” in die Position „RUN OFF” gebracht werden.
In dieser Weise kann der Motor abgestellt werden. Zum darauf folgenden Ausschalten des Cockpits muss der Ein-/Ausschalter nach unten gedrückt werden. Nach Loslassen kehrt er automatisch wieder in die Position „RUN OFF” zurück.
Zum Ausschalten des Motors und den Übergang in den Zustand „RUN OFF” (Zustand „RUN OFF”) den Schalter nach unten drücken.
Den Schalter nach unten drücken und das Cockpit so ausschalten. Das Cockpit wird nur bei stehendem Fahrzeug (Geschwindig­keit 0 km/h) ausgeschaltet.
 
Das Cockpit wird nur bei stehendem Fahrzeug (Geschwindigkeit 0 km/h) ausgeschaltet. Befindet sich das Motorrad noch in Be­wegung, bleibt das Cockpit eingeschaltet (z.B. wenn das Motorrad mit ausgeschaltetem Motor bergabwärts rollt).
 
Ein erzwungenes Ausschalten des Cockpits, auch bei einem sich in Bewegung befindlichen Fahrzeug, ist durch einmaliges Drük­ken der Ein-/Ausschalttaste am Hands Free-Modul möglich.
 
Nach erfolgtem Ausschalten des Cockpits bleibt das System noch 60 Sekunden lang aktiv, in der Erwartung eines Aktivierungs­abrufs der Lenkersperre oder dem Öffnen der elektrischen Verriegelung des Tankverschlusses.
Einlegen und Lösen der elektrischen Lenkersperre
Nachdem das Cockpit erloschen ist, stehen zum Einlegen der Lenkersperre noch 60 Sekunden zur Verfügung. Nach Ablauf von 60 Sekunden nach Ausschalten des Cockpits muss es erneut ein- und ausgeschaltet werden (der Schlüssel muss vorhanden und erkannt worden sein).
 
Den Lenker an seinen rechten oder linken Endanschlag bringen. Den Ein-/Ausschalter am Lenker nach unten drücken oder die Taste am Hands Free-System betätigen. Daraufhin ist das Auslösen der Lenkersperre zu hören.
 
Sollte die Lenkersperre aus irgendeinem Grund nicht korrekt funktionieren, wird der Sperrbolzen nach einigen Sekunden auto­matisch eingezogen (die Lenkersperre wird daher herausgenommen).
 
Zum Auskoppeln der Lenkersperre braucht nur der Ein-/Ausschalter am Lenker nach unten oder die Taste am Hands Free-System gedrückt werden, dabei muss sich der Schlüssel jedoch innerhalb des Erfassungsbereichs befinden. Das Cockpit schaltet sich ein und die Lenkersperre wird automatisch entriegelt.
 
Wird das Fahrzeug ausgeschaltet (Motor und Cockpit) und der Lenker korrekt für das Einlegen der Lenkersperre ausgerichtet (vollkommen nach rechts oder nach links eingeschlagen), wird am Cockpit 5 Sekunden lang folgende Angabe eingeblendet, die darauf hinweist, dass die Lenkersperre jetzt aktiviert werden kann. Zum effektiven Einlegen braucht nur der Ein-/Ausschalter am Lenker nach unten oder die Taste am Hands Free-System gedrückt werden.
Auf der Abbildung wird das am Servicedisplay eingeblendete Symbol dargestellt: diese Anzeige weist darauf hin, dass sich der Lenker in der korrekten Position für das Einlegen der Lenkersperre befindet.
 
Nach Einlegen der Lenkersperre wird am Cockpit 5 Sekunden lang folgende Anzeige eingeblendet:
Auf der Abbildung wird das im runden Display eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige ist ein Hinweis darauf, dass die Lenkersperre eingelegt ist.
Achtung
Ein Einlegen oder Lösen der Lenkersperre bei entladener Fahrzeugbatterie ist nicht möglich. In diesem Fall muss die Fahrzeug­batterie ersetzt oder eine externe Batterie über Starterkabel angeschlossen werden.
Öffnen des Tankverschlusses mit elektrischer Verriegelung (optional)
Ist das Cockpit einmal erloschen, stehen 60 Sekunden zum Öffnen des mit elektrischer Verriegelung ausgestatteten Tankver­schlusses zur Verfügung. Nach Ablauf von 60 Sekunden nach Ausschalten des Cockpits muss es erneut ein- und ausgeschaltet werden (der Schlüssel muss vorhanden und erkannt worden sein).
Hinweis
Wurde die Lenkersperre bereits eingelegt, kann der Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung (optional) nicht mehr geöffnet werden. Zum Öffnen des Tankverschlusses muss das Cockpit dann ein- und wieder ausgeschaltet werden (dabei muss der Schlüssel vorhanden und erkannt worden sein), ohne die Lenkersperre dabei einzulegen.
 
Nach erfolgtem Ausschalten des Cockpits, den Hebel des elektrisch gesteuerten Tankverschlusses anheben und letzteren so öffnen.
Den auf der Abbildung dargestellten Hebel innerhalb von 60 Sekunden nach dem Ausschalten des Cockpits heben, um so den Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung öffnen zu können.
Zum erneuten Schließen den Verschluss in seinem Sitz ausrichten und leicht eindrücken. Es wird ein „Klick“ zu hören sein, das auf das Auslösen der Schlossverriegelung hinweist. Das erneute Schließen des Tankverschlusses muss innerhalb von 60 Sekun­den an dem Ausschalten den Cockpits erfolgen. Der einmal verschlossene Tankverschluss kann erst wieder geöffnet werden, wenn das Cockpit erneut ein- und daraufhin wieder ausgeschaltet wird.
Recovery- und Notverfahren
Nachstehend werden die Recovery-Verfahren beschrieben, welche vom Hands Free-System in Folge von Funktionsstörungen oder Defekten eingeleitet werden, sowie die Notverfahren erklärt, die anzuwenden sind, wenn z.B. ein Schlüssel verloren gegan­gen ist oder nicht funktionieren sollte.
Recovery bei fehlendem Schlüssel
Ist das Cockpit eingeschaltet und wurde der Schlüssel zuvor erkannt, erfasst das Hands Free-System alle 60 Sekunden den vor­handen Schlüssel.
 
Bei abgeschaltetem Motor und bei Ein-/Ausschalter am Lenker auf „RUN OFF”, wird das Cockpit nach 10 Sekunden, in denen kein Schlüssel erfasst wurde, automatisch erlöschen.
 
Läuft der Motor und steht das Motorrad (Geschwindigkeit gleich 0 km/h), beginnt sich daraufhin in Bewegung zu setzen und wird dann die Geschwindigkeit von 5 km/h überschritten und der Schlüssel in diesem Moment nicht erfasst, bringt das Hands Free-System am Cockpit den Hinweis auf den fehlenden Schlüssel (liegt beispielsweise auf einem Tisch in der Garage) zur Anzeige.
 
In Bezug auf den letzten, vorstehend beschriebenen Fall: Das Motorrad wird so lange gefahren werden können bzw. funktionie­ren, bis es ausgeschaltet wird. Nach erfolgten Ausschalten kann es dann ohne einen effektiv vorhandenen Schlüssel (der verges­sen wurde, verloren gegangen ist oder nicht korrekt funktioniert) nicht mehr gestartet werden. In diesem Fall kann das Motorrad nur nach Eingabe des PIN-CODE gestartet werden (siehe nachstehend beschriebenes Verfahren „Anlassverfahren über PIN-CODE-Eingabe (ohne Schlüssel)” dieses Abschnitts).
Auf der Abbildung wird das im runden Display eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige weist auf einen fehlenden Schlüssel hin.
 
Wurde das Motorrad mit dem passiven oder aktiven Schlüssel im „Transpondermodus” (ohne oder mit leerer Batterie) angelas­sen, ist die Anzeige des fehlenden Schlüssels eine ganz normale Folge. Nachdem das Fahrzeug einmal angelassen wurde und der Schlüssel von der hinter der Plexiglasscheibe im unteren Bereich angeordneten Antenne entfernt wurde, wird es so lange weiter laufen, jedoch immer mit dem Hinweis auf den fehlenden Schlüssel, bis es bewusst ausgeschaltet wird. Wurde das Fahr­zeug ausgeschaltet (sowohl Motor als auch Cockpit) muss zum erneuten Anlass der Schlüssel erneut an der Antenne ausgerich­tet werden.
Recovery bei aufgebrauchter Batterie des aktiven Schlüssels
Befindet sich die Batterie des Schlüssels im Aufbrauch oder ist bereits entladen, bringt das Hands Free-System am Cockpit einen entsprechenden Hinweis zur Anzeige.
Auf der Abbildung wird das im runden Display eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige weist darauf hin, dass die Bat­terie des aktiven Schlüssels aufgebraucht ist.
 
Bezüglich dem Austausch der Batterie im aktiven Schlüssel siehe Absatz „Der aktive Schlüssel” - „Wechsel der Batterie im ak­tiven Schlüssel” in diesem Kapitel.
Der aktive Schlüssel funktioniert auch, wenn seine Batterie entladen ist. Unter dieser Bedingung entspricht seine Einsatzfunktion der des passiven Schlüssels. Während dem Einschaltverfahren des Cockpits muss der Schlüssel daher direkt an den unteren Teil der Plexiglasscheibe über die Antenne gehalten werden.
Hinweis
Nach einem Austausch der Batterie des aktiven Schlüssels könnte beim erneuten Einschalten des Cockpits noch die Angabe einer entladenen Batterie zur Anzeige gebracht werden. Diese Angabe wird jedoch nach einigen Sekunden ausgeblendet.
Recovery bei Störung der elektrischen Lenkersperre
Sollte es beim Einlegen der elektrischen Lenkersperre zu irgendeiner Störung kommen: z.B. Sperrbolzen verklemmt oder falls der Lenker in dem Moment bewegt wurde, in dem der Sperrbolzen ausgefahren ist oder aber falls der Elektromotor, der den Bolzen bewegt, zu stark belastet wurde, wird die elektrische Lenkersperre automatisch deaktiviert und das Hands Free-System blendet am Cockpit die entsprechende Anzeige ein.
 
Sollte es während dem Ausschalten der elektrischen Lenkersperre zu irgendeiner Störung kommen (z.B. der Sperrbolzen wird nicht eingezogen), wird am Servicedisplay des Cockpits folgendes Symbol angezeigt:
Auf der Abbildung wird das am Servicedisplay eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige weist darauf hin, dass die Len­kersperre nicht korrekt herausgenommen wurde.
Recovery bei Störungen am Hands Free-System
Ist das Hands Free-System nicht mehr in der Lage über die CAN-Linie mit den anderen Steuergeräten zu kommunizieren (bei eingeschaltetem Cockpit oder Motor), wird am Servicedisplay des Cockpits folgendes Symbol angezeigt:
Auf der Abbildung wird das am Servicedisplay eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige ist ein Hinweis darauf, dass das Hands Free-System nicht mehr mit dem CAN-Netz verbunden ist oder nicht mehr mit ihm in Kommunikation treten kann.
 
Im Fall einer Störung am Hands Free-System wird am Cockpit folgendes Symbol eingeblendet:
Auf der Abbildung wird das am Servicedisplay eingeblendete Symbol dargestellt: Diese Anzeige weist darauf hin, dass eine Stö­rung im Hands Free-System vorliegt.
 
Wurde der Motor ausgeschaltet, ist es möglich, dass er sich in Folge der Störung nicht mehr starten lässt.
Lief der Motor jedoch, wird das Hands Free-System nicht für sein Ausschalten sorgen. Nach einem darauf folgenden Ausschal­ten, ist es möglich, dass er sich nicht mehr starten lässt.
Anlassverfahren über PIN-CODE-Eingabe (ohne Schlüssel)
Bei fehlenden Schlüsseln kann das Motorrad anhand eines entsprechenden Verfahrens über das Cockpit und die am Lenker an­geordneten Schalter angelassen werden.
Hinweis
Dieses Verfahren ist nur dann umsetzbar, wenn der PIN-CODE zuvor ein- bzw. freigegeben wurde. Aus Sicherheitsgründen ver­lässt das Motorrad das Herstellerwerk ohne freigeschalteten PIN-CODE.
 
Zum Einschalten des Cockpits ohne Schlüssel und um mit dem Startverfahren mittels PIN-CODE-Eingabe beginnen zu können (nur wenn der PIN-CODE bereits aktiv ist) muss zunächst die Ein-/Ausschalttaste des Hand Free-Systems (unter der Kunst­stoffabdeckung im vorderen Tankbereich) gedrückt werden.
 
Wird das Motorrad anhand einer Eingabe des PIN-CODES gestartet und überschreitet es dann die Geschwindigkeit von 5 km/h, wird am Cockpit eine entsprechende Meldung mit dem Hinweis auf den fehlenden Schlüssel eingeblendet. Hierbei handelt es sich um eine ganz normale Bedingungen.
 
Wird das Motorrad ausgeschaltet (sowohl Motor als auch Cockpit), muss vor einer erneuten Einsatzmöglichkeit das Eingabever­fahren des PIN-CODE wiederholt werden.
Freigabe der Motorzündung über PIN-Code
Siehe dazu den Absatz, der sich auf das Cockpit bzw. die Eingabe bzw. den Umgang mit dem PIN-Code bezieht „Funktion PIN-CODE-Eingabe zur Fahrzeugfreigabe”, Abschn. 6 - 5.
Freigabe des PIN-Code
Siehe dazu den Absatz, der sich auf das Cockpit bzw. die Freigabe des PIN-Codes bezieht „Funktion - PIN-CODE-Aktivierung”, Abschn. 6 - 5.
Rücksetzen des PIN-Code
Der PIN-Code kann rückgesetzt werden bzw. kann über das DDS Diagnoseinstrument wieder in den Zustand versetzt werden, in dem er sich vor der Auslieferung durch das Herstellerwerk befand. Über die entsprechende Reset-Funktion des PIN-Code kann das Verfahren abgeschlossen werden.
Wurde der PIN-Code einmal zurückgesetzt, muss ein neuer eingegeben werden. Sollte kein PIN-Code eingegeben worden sein, kann das Motorrad ohne einen aktiven/passiven Schlüssel nicht angelassen werden.
Anlassverfahren mit passivem und/oder aktivem Schlüssel mit leerer Batterie
Soll das Motorrad mit den passiven Schlüssel oder dem aktiven Schlüssel mit leerer Batterie angelassen werden, muss der Schlüssel (aktiver oder passiver) am unteren Teil der Plexiglasscheibe angelegt werden. Während der Schlüssel in dieser Position gehalten wird, können das Cockpit eingeschaltet und der Motor dann über das vorstehend beschriebene Standardverfahren ge­startet werden. Bei gestartetem Motor kann der Schlüssel aus dieser Position entfernt werden. Wird der Schlüssel vom unteren Teil der Plexiglasscheibe entfernt und hat das Motorrad die Geschwindigkeit von 5 km/h überschritten, wird am Display eine Mel­dung eingeblendet, die auf den fehlenden Schlüssel hinweist. Hierbei handelt es sich um eine ganz normale Bedingungen.
Auf dem Foto wird gezeigt, wo der passive Schlüssel oder der aktive Schlüssel mit eventuell leerer Batterie angeordnet werden müssen.
Analysen an der elektrischen Anlage des Hands Free-Systems
Auf dem Schema werden die Ein- und Ausgänge sowie die Kommunikationslinien des Hands Free-Systems dargestellt.
1I - Ein-/Ausschalttaste am Hands Free-Systems (unter der Kunststoffabdeckung)
2I - Ein-/Ausschalter an der rechten Lenkerseite des Motorrads
3I - Mikroschalter für Lenkerposition
4I - Mikroschalter für Lenkerposition
5I - Aktiver Schlüssel (Fernsteuerfunktion)
6I - Passiver Schlüssel (überträgt bei direktem Anliegen an der Antenne)
1U - Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung (optional)
2U - Hands Free-Relais (ersetzt die Funktion des Zündschlüsselblocks)
3U - Stellantrieb der Lenkersperre
1C - CAN-Linie
2C - Kommunikationslinie über Antenne (Radiofrequenz)
 
Das gesamte Netz stellt sich dem folgenden Schema gemäß dar:
Nachstehend der Schaltplan und die Pinouts des Hands Free-Systems. Es wird darauf hingewiesen, dass in diesem Schema die Komponenten der Lenkersperre nicht enthalten sind, da sie sich im Hands Free-Block befinden.
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CAN-Linie H – Grau/Schwarz (Gr/Bk);
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CAN-Linie L – Grau/Grün (Gr/G);
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1A, 2A Antenne – Anschluss der Antenne für Kommunikation mit Schlüssel – Blau/Schwarz (B/Bk) und Rot/Gelb (R/Y);
Fuel Tank Cap Coil - Steuerung der Tankverschlussspule
Das Foto zeigt den Pinout des Anschlusses an der Seite des Hands Free-Systems
Position des Anschlusses des Hands Free-Systems
Das Foto zeigt den Pinout des Antennenanschlusses an der Seite des Hands Free-Systems
Das Foto zeigt den Pinout des Anschlusses des Tankverschlusses mit elektrischer Verriegelung an der Seite des Hands Free-Systems.
 
Das Hands Free-Systems ist vor dem Tank unter einer Kunststoffabdeckungen angeordnet. Unter der Kunststoffabdeckung ist die in der System integrierte Ein-/Ausschalttaste ersichtlich. Dieser Taste unterliegt die gleiche Funktion wie dem Schalter am Lenker des Motorrads, sie wird jedoch nur verwendet, wenn letzter nicht funktioniert oder wenn das Motorrad ohne vorhandenen Schlüssel angelassen werden soll.
Auf dem Foto wird die Kunststoffabdeckung des Hands Free-Systems dargestellt.
Hinweis
Bei der Version USA ist die Abdeckung (1) nicht vorhanden.
 
Auf dem Foto wird die nach Abnahme der Kunststoffabdeckung zugängliche Ein-/Ausschalttaste des Hands Free-Systems ge­zeigt.
 
Die vom Hands Free-System für die Kommunikation mit den Schlüsseln verwendete Antenne befindet sich im Frontbereich des Motorrads hinter der Plexiglasscheibe und hier in deren unteren Bereich.
Die Abbildung zeigt die Position der Antenne des Hands Free-Systems hinter der Plexiglasscheibe.
 
Das Hands Free-Relais, das idealerweise die Funktion des bei den herkömmlichen Motorrädern üblichen Zündschlüsselblocks übernimmt (sorgt für die Verteilung der +15 Versorgung unter Schlüsselfunktion), befindet sich im Frontbereich, in der Nähe des vorderen Sicherungskastens.
Auf der Abbildung wird die Position des Hands Free-Relais (A) angegeben. Befindet sich an der linken Seite des Motorrads, im vorderen Teil, neben dem Sicherungskasten.
Störungsanalyse an den Komponenten des Hands Free-Systems
Die „Hands Free“-Einheit
Einleitung
Die Hands Free-Einheit integriert das Steuergerät, das mit den anderen Rechnern in Kommunikation steht, ebenso wie mit der Ein-/Ausschalttaste, den Endschaltern für die Erfassung der Lenkereinschlagposition (zum Einlegen der Lenkersperre erforder­lich) und der Lenkersperre.
Die Einheit ist versiegelt, daher ist ein Zugriff auf die einzelnen Komponenten für eine eventuelle Diagnose/Reparatur oder einen Austausch nicht möglich.
Schaltplan
Für die im Hands Free-System integrierten Komponenten steht kein Schaltplan zur Verfügung. Der allgemeine Schaltplan kann dem Absatz („Analysen an der elektrischen Anlage des Hands Free-Systems”) dieses Abschnitts entnommen werden.
Fehlercodes
Fehler „Hands free diagnosis“: „Locking steering”: Es wurde ein Fehler im System der elektrischen Lenkersperre erfasst. Fol­gendes Symbol wird am Servicedisplay des Cockpits angezeigt:
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Fehler „Hands free diagnosis“: „EEPROM state”: Ein Fehler im internen Speicher des Hands Free-System wurde erfasst. Fol­gendes Symbol wird am Servicedisplay des Cockpits angezeigt:
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Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Das Hands Free-System weist keine besonderen elektrischen Eigenschaften auf bzw. erfordert keine besondere Prüfmethoden, da alle Komponenten im System integriert und nicht zugänglich sind, um ggf. eine Diagnose/Reparatur oder einen Austausch vornehmen zu können.
Die Versorgung wird direkt von der 12 Volt Batterie über die 30 A-Hauptsicherung an das PIN 1 gegeben.
Die Masse liegt am PIN 2 an.
Bei defekter Komponente
Bei irgendeiner Störung des Hands Free-Systems könnte der Motor ausgehen oder es kann vorkommen, dass er sich nicht star­ten lässt.
Im Fall eines Defekts der elektrischen, im Hands Free-System integrierten Lenkersperre, sowohl in der Einlege- als auch in der Ausschaltphase, wird das System versuchen, den Sperrbolzen automatisch einzuziehen. Erfolgt dieser Ablauf nicht korrekt, wird vom Hands Free-System ein schwacher Signalton abgegeben.
Montageposition
Auf dem Foto wird die Kunststoffabdeckung des Hands Free-Systems dargestellt.
Auf dem Foto wird die nach Abnahme der Kunststoffabdeckung zugängliche Ein-/Ausschalttaste des Hands Free-Systems ge­zeigt.
Im unteren Bereich des Hands Free-System ist der Sperrbolzen der elektrischen Lenkersperre erkennbar.
Auf dem Foto wird das Hands Free-Systems abgebildet, wie es sich nach Abnahme des Tanks darstellt. Hier wird einer der bei­den Positionsschalter des Lenkeranschlags gekennzeichnet.
Austausch der Komponente
Für den Austausch des Hands Free-Systems sind keine besonderen Maßnahmen oder Neuprogrammierungen erforderlich. Nach einem Austausch ist jedoch eine erneute Programmierung der am Motorrad verwendeten Schlüssel erforderlich. Siehe Kapitel „Programmierung/Nachprogrammierung der Schlüssel”.
Die Kommunikationsantenne
Einleitung
Die Kommunikationsantenne ermöglicht dem Hands Free-System das Erfassen und die Kommunikation mit dem aktiven oder passiven Schlüssel. Der aktive Schlüssel wird innerhalb einer Reichweite von 1,5 Metern erfasst, während der passive Schlüssel (bzw. der aktive Schlüssel mit leerer Batterie) nur dann kann erfasst wird, wenn er direkt am unteren Bereich der Plexiglasschei­be, unter dem die Antenne angeordnet ist, angelegt wird.
 
Eine Funktionsstörung der Antenne hindert an einer korrekten Erfassung der Schlüssel.
Schaltplan
Die Kommunikationsantenne ist über zwei Kabel und einen entsprechenden Anschluss mit dem Hands Free-System verbunden.
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Fehlercodes
Fehler „Hands free diagnosis“: „Antenne”: Die Antenne wurde nicht erfasst (offener Schaltkreis) oder befindet sich im Kurz­schluss. Folgendes Symbol wird am Servicedisplay des Cockpits angezeigt:
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Hinweis
Unter Überprüfung der Integrität des Schaltkreises wird folgendes verstanden:
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Überprüfung auf untereinander im Kurzschluss stehende Drähte gegen Vdc oder gegen Masse.
Kurzschluss gegen Vdc: bei eingeschaltetem Cockpit wird mit einem Spannungsmesser die Spannung zwischen dem zu prü­fenden Draht und der Masse gemessen.
Kurzschluss gegen Masse: bei gelösten Batteriekabeln wird mit einem Ohmmeter der Stromdurchgang zwischen dem zu prü­fenden Draht und der Masse gemessen.
Offener Schaltkreis: bei gelösten Batteriekabeln wird mit einem Ohmmeter erfasst, dass kein Stromdurchgang unter den bei­den Enden des geprüften Drahts vorliegt.
 
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Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Der Widerstand zwischen den beiden Klemmen des Anschlusses, Komponentenseite, muss circa 2 Ohm betragen.
Bei defekter Komponente
Ist die Komponente defekt, ist das Hands Free-System nicht mehr in der Lage, die Schlüssel zu erfassen. Für den Motorstart ist dann das über den PIN-Code mögliche Startverfahren anzuwenden.
Montageposition
Auf der Abbildung wird die Position der Antenne des Hands Free-System dargestellt.
Auf der Abbildung wird der rückwärtige Teil der Cockpitverkleidung gezeigt. Die Antenne des Hands Free-Systems wird entspre­chend gekennzeichnet.
Position des Anschlusses der Antenne des Hands Free-Systems neben der Antenne.
Position des Anschlusses der Antenne des Hands Free-Systems neben dem Hands Free-System.
Austausch der Komponente
Für den Austausch der Kommunikationsantenne des Hands Free-Systems sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.
Der Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung (optional)
Einleitung
Der Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung ist über eine Verkabelung mit dem Hands Free-System verbunden. Das Öffnen des Tankschlosses wird elektrisch vom System selbst gesteuert und anhand der Erregung einer elektrischen Spule realisiert.
Schaltplan
Der Tankverschluss mit elektrischer Verriegelung ist über zwei Kabel und einen entsprechenden Anschluss mit dem Hands Free-System verbunden.
Fehlercodes
Das Hands Free-System erzeugt im Fall eines Defekts des Tankverschlusses mit elektrischer Verriegelung keinerlei Fehlercode.
Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Die Spule wird beim Öffnen des Verschlusses mit 12 Volt versorgt. Die Spannung zwischen den beiden Enden der elektrischen Verbindung an der Seite des Hands Free messen, wenn das Hands Free-System das Öffnen des Schlosses freischaltet.
Bei defekter Komponente
Im Fall einer defekten Komponente und falls der Verschluss geschlossen ist, muss er ausgebaut werden, um den Kraftstofftank öffnen zu können.
Montageposition
Auf der Abbildung wird die Position des Tankverschlusses abgebildet.
Austausch der Komponente
Der Austausch des Tankverschlusses mit elektrischer Verriegelung erfordert keine besonderen Maßnahmen.
Der Ein-/Ausschalter am Lenker
Einleitung
Der Ein-/Ausschalter am Lenker ermöglicht, nach erfolgtem Erfassen eines Schlüssels, das Ein- und Ausschalten des Cockpits und den Motorstart.
 
Befindet sich der Schalter in der Position „RUN OFF” (mittlere Position) schaltet sich das Cockpit bei entsprechendem Drücken nach unten ein oder aus (Aktivierung der im Umschalter enthaltenen Taste).
Schaltplan
Die im Ein-/Ausschalter enthaltene Taste wird mit einer 12 Volt Direktversorgung von der Batterie über die 30 A-Hauptsicherung gespeist. Wird sie gedrückt, werden die 12 Volt an das Hand Free-System abgegeben, welches das erfolgte Drücken der Taste erfasst. PIN 8 des Ein-/Ausschalters, hellblauer Draht (Lb), PIN 5 des Ein-/Ausschalters, roter Draht (R).
Pinout des Anschlusses des rechten Umschalters am Lenker, Kabelseite.
Position des Anschlusses des rechten Umschalters am Lenker.
Fehlercodes
Im Fall eines Defekts am Ein-/Ausschalter am Lenker erzeugt das Hands Free-System keinerlei Fehlercode.
Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Der Umschalter wird mit einer direkten 12 Volt Versorgung von der Batterie über die 30 A-Hauptsicherung gespeist.
 
Überprüfen, dass am PIN 5 des Umschalters 12 Volt anliegen.
 
Überprüfen, dass bei gedrücktem Umschalter, am PIN 6 des Steckers, an der Seite des Hands Free-Systems, 12 Volt anliegen. Wird der Umschalter nicht gedrückt, müssen 0 Volt gegeben sein.
Bei defekter Komponente
Im Fall eines Defekts des Ein-/Ausschalters am Lenker kann die im Hands Free-System integrierte Taste verwendet werden.
Montageposition
Die Abbildung zeigt den Ein-/Ausschalter neben dem Gasdrehgriff an der rechten Lenkerseite.
Austausch der Komponente
Der Austausch des Ein-/Ausschalters am Lenker erfordert keine besonderen Maßnahmen.
Zum Entfernen des rechten Umschalters die Schrauben (1) lösen und den Umschalter durch Trennen der Steckverbindung von der elektrischen Anlage abklemmen.
Bei der erneuten Montage die Arbeiten in der dem Ausbau umgekehrter Folge wiederholen und die Schrauben (1) dabei mit ei­nem Anzugsmoment von 1,3 Nm ± 10 % (Sez. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Das Hands Free-Relais
Einleitung
Dieses Relais liefert eine unter Schlüsselfunktion stehende Versorgung (Key ON +15) an alle Vorrichtungen am Motorrad. Idea­lerweise ersetzt es den herkömmlichen Zündschlüsselblock.
Schaltplan
Das Hands Free wird mit einer direkten Spannungsversorgung von +12 Volt von der Batterie über die 30 A-Hauptsicherung ge­speist. Hands Free - 3: PIN 3 am Anschluss des Hands Free-Systems. „U”: Verbraucher, welche die Spannung von +12 Volt unter Schlüsselfunktion (KEY ON +15) erhalten. PIN 30 rot/weißer Draht (R/W), PIN 86 schwarzer Draht (Bk), PIN 87 roter Draht (R), PIN 85 rot/gelber Draht (R/Y).
Fehlercodes
Das Hands Free-Systems erzeugt im Fall eines Defekts am Hands Free-System keinen Fehlercode.
Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Bei Speisen der elektrischen internen Wicklung mit 12 Volt (PIN 86 und PIN 85) muss sich der Relaiskontakt schließen (Durch­gang zwischen PIN 87 und PIN 30).
Bei defekter Komponente
Im Fall eines Defekts des Hand Free-Relais stoppt der Motor oder kann nicht gezündet werden. Das Hand Free-System steuert das Relais nicht.
Montageposition
Auf der Abbildung wird die Position des Hands Free-Relais (A) angegeben. Befindet sich an der linken Seite des Motorrads, im vorderen Teil, neben dem Sicherungskasten.
Austausch der Komponente
Der Austausch des Hand Free-Relais erfordert keine besonderen Maßnahmen.
Der aktive Schlüssel
Einleitung
Der aktive Schlüssel (1) kommuniziert mit dem Hands Free-System über Radiowellen. Für die entsprechende Funktion muss er sich in einem Radius von 1,5 m der Antenne befinden (hinter der Plexiglasscheibe angeordnet).
Bei aufgebrauchter Batterie oder einer Funktionsstörung des internen Übertragungsschaltkreises, ist der aktive Schlüssel auch über den Transponder funktionstüchtig (genau wie im Fall des passiven Schlüssels). In diesem Modus muss er jedoch direkt an der Antenne angelegt werden, um korrekt funktionieren zu können.
Der mechanische Teil (2) des Schlüssels dient dem Öffnen der Sitzbank oder des Tankverschlusses ohne elektrische Verriege­lung.
Schaltplan
Für diese Komponente ist kein Schaltplan verfügbar.
Fehlercodes
Fehler „Key diagnosis“: „Wrong Key“. Der Schlüssel wurde erfasst, konnte dem Hands Free-System jedoch nicht zugeordnet werden. Diese Störung kann nur über das DDS-Instrument ausgelesen werden, nachdem das Cockpit mittels Eingabe des PIN-Code eingeschaltet worden ist.
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Fehler „Key diagnosis“: „Encryption error“. Der im Schlüssel abgelegte Geheimcode wird vom Hands Free-System nicht er­kannt. Diese Störung kann nur über das DDS-Instrument ausgelesen werden, nachdem das Cockpit mittels Eingabe des PIN-Code eingeschaltet worden ist.
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Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Der aktive Schlüssel funktioniert mit einer Lithium-Ionen-Batterie mit 3 Volt. Beim eingelegten Batterietyp handelt es sich um den „CR 2032”. Ausschließlich nur Batterien mit dem selben Code und den selben elektrischen Eigenschaften verwenden.
Bei defekter Komponente
Bei leerer Batterie wird eine entsprechende Meldung am Cockpit eingeblendet. Die Batterie auswechseln.
 
Sollte der Schlüssel nicht funktionieren oder sollte er nicht erfasst werden, kann dieser aktive Schlüssel weiterhin, jedoch nur im Transpondermodus verwendet werden, d.h. indem man ihn im unteren Bereich der Plexiglasscheibe anlegt.
Wechsel der Batterie im aktiven Schlüssel
Ausschließlich nur Lithium-Ionen-Batterien CR 2032 mit 3 Volt verwenden.
Hinweis
Nach erfolgtem Batteriewechsel ist keine erneute Schlüsselprogrammierung erforderlich.
 
Den mechanischen Teil vom aktiven Schlüssel abziehen.
Die Kunststoffhälften des Schlüsselgriffs durch Ansetzen einer Hebelwirkung mit Hilfe eines großen Geldstücks (2D) wie darge­stellt öffnen.
Wichtig
Das Geldstück nur am angegeben Punkt ansetzen. Keine anderen Gegenstände verwenden oder an anderen, als den angegebe­nen Punkten ansetzen, da der integrierte Chip und/oder sich Schutzdichtung beschädigt werden könnten.
Nachdem die Kunststoffhälften voneinander getrennt wurden, die Leiterplatte (1) mit Hilfe einer vorsichtig darunter und mit ei­nem Schlitzschraubendreher angesetzten Hebelwirkung, so wie auf der Abbildung dargestellt, herausnehmen.
Wichtig
Die Spitze des Schlitzschraubendrehers etwas unter der Leiterplatte einfügen und maximale Vorsicht walten lassen, dass sie da­bei nicht beschädigt wird. Entweder die Batterie oder die entsprechende Aufnahme beanspruchen.
Die Batterie (2) von der Leiterplatte (1) abziehen und durch eine neue ersetzen.
Auf die Polaritäten achten: der Pluspol (+) muss nach oben gerichtet werden.
Wichtig
Ausschließlich nur Batterien vom vorgeschrieben Typ (CR 2032) verwenden.
 
Die Leiterplatte (1) von der Seite mit Batterie (2) her erneut in die Kunststoffhälfte einfügen.
Leicht auf die Antenne (3) der Leiterplatte drücken, bis das Klicken der erfolgten Verankerung zu hören ist.
Die beiden Griffhälften untereinander auf Übereinstimmung bringen, an den durch die Pfeile gekennzeichneten Bereiche drücken und sie so schließen.
Sicherstellen, dass das dem Schließen typische „Klick“-Geräusch abgegeben wird und dass der Schlüssel gut geschlossen re­sultiert.
Der passive Schlüssel
Einleitung
Der passive Schlüssel (1) wird dann verwendet, wenn der aktive Schlüssel nicht korrekt funktioniert oder nicht vorhanden ist.
Der passive Schlüssel funktioniert mit einem Transponder und muss daher an der Antenne angelegt werden, um seine Funktio­nen erfüllen zu können.
Der mechanische Teil (2) des Schlüssels dient dem Öffnen der Sitzbank oder des Tankverschlusses ohne elektrische Verriege­lung.
Schaltplan
Für diese Komponente ist kein Schaltplan verfügbar.
Fehlercodes
Fehler „Key diagnosis“: „Wrong Key“. Der Schlüssel wurde erfasst, konnte dem Hands Free-System jedoch nicht zugeordnet werden. Diese Störung kann nur über das DDS-Instrument ausgelesen werden, nachdem das Cockpit mittels Eingabe des PIN-Code eingeschaltet worden ist.
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Fehler „Key diagnosis“: „Encryption error“. Der im Schlüssel abgelegte Geheimcode wird vom Hands Free-System nicht er­kannt. Diese Störung kann nur über das DDS-Instrument ausgelesen werden, nachdem das Cockpit mittels Eingabe des PIN-Code eingeschaltet worden ist.
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Elektrische Eigenschaften und Überprüfung der Komponente
Die Komponente verfügt über keine spezifischen elektrischen Eigenschaften, noch erfordert sie besondere Überprüfungsverfah­ren.
Bei defekter Komponente
Im Fall eines Defekt es mit einer Neuprogrammierung der Schlüssel versuchen.
Austausch der Komponente
Die Komponente erfordert keinen Austausch.
Programmierung/Nachprogrammierung der Schlüssel
Für das Programmieren/Nachprogrammieren der Schlüssel ist das DDS Diagnoseinstrument erforderlich. Mit diesem Instrument kann das Programmierverfahren der Schlüssel hochgefahren werden.
Um das Programmieren/Nachprogrammieren der Schlüssel beginnen zu können muss mindestens ein Schlüssel verfügbar sein, mit dem das Motorrad eingeschaltet werden kann (d.h. man muss das Motorrad mit einem Schlüssel und nicht anhand einer Eingabe des PIN-Codes anlassen können). Ist kein funktionstüchtiger Schlüssel verfügbar, mit dem das Motorrad aktiviert wer­den kann, muss das Hands Free-System ausgewechselt werden.
Ein Freischalten des Programmier-/Nachprogrammierverfahrens der Schlüssel nur durch Eingabe des PIN-Codes ist nicht mög­lich.
Es können maximal 3 Schlüssel, egal welcher Typ (aktiv oder passiv), programmiert werden.
Bei diesem Verfahren müssen alle Schlüssel programmiert werden, die mit dem Motorrad verwendet werden bzw. es in Betrieb setzen sollen. Die nicht in dieses Verfahren einbezogenen Schlüssel werden das Motorrad später nicht mehr zum Starten bringen (sie können jedoch in eine erneute bzw. wiederholte Schlüsselprogrammierung einbezogen werden).
Während dem Verfahren fragt das DDS Diagnoseinstrument das Ausrichten eines zu erfassenden Schlüssels nach dem anderen, einschließlich des aktiven Schlüssels, an der Antenne ab. Der aktive Schlüssel wird hier also ausschließlich über seinen Trans­ponder erkannt (bei an der Antenne angelegtem Schlüssel), so dass durch andere aktive und sich in einer Antennenreichweite von 1,5 m befindliche Schlüssel erzeugte Interferenzen vermieden werden können.
Die erfassten neuen Schlüssel werden so lange nicht im Speicher des Hands Free-Systems abgelegt, bis auf die Schaltfläche „F2” am Diagnoseinstrument gedrückt wurde. Wird das Verfahren vor dem Drücken auf die Schaltfläche „F2” unterbrochen, werden die zuvor im Hands Free-System gespeicherten Schlüssel nicht umprogrammiert.
Nach Beginn des Verfahrens mit dem DDS Diagnoseinstrument sind die Angaben am Bildschirm zur Vervollständigung des Ver­fahrens aufmerksam zu befolgen.
 
 
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